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„Geld in der Familie: Lust oder Last?“ so lautete der Titel einer Konferenz, die die Banque de Luxembourg in Brüssel organisiert hatte. Isabelle de Laminne von der belgischen Tageszeitung „La Libre Belgique“ sprach hier mit der Philosophin und Psychotherapeutin Nicole Prieur und mit Philippe Depoorter, Family Practice Leader in der Banque de Luxembourg.

Von Isabelle de Laminne

Die psychologische Dimension des Geldes darf nicht unterschätzt werden

Vom Taschengeld bis zur Erbschaft: Geld ist eine der Grundlagen für die Beziehungen in Partnerschaft und Familie. Und doch wird das Thema im Familienkreis selten angesprochen. „Die Beziehung zum Geld ist in der Regel stark tabuisiert, mehr noch als die zur Sexualität. Geld ist in einer Familie zugleich eine Gabe und ein Gift. In meiner Arbeit stelle ich oft fest: Je besser man über das Thema Geld sprechen kann, desto besser kann man auch über Liebe sprechen”, so Nicole Prieur, Psychologin und Philosophin auf der von der Banque de Luxembourg in Brüssel organisierten Konferenz.

Wenn man über Geld spricht, geht es in Wirklichkeit eigentlich um Vermögenswerte: um Immobilien, Wertpapiere oder das Familienunternehmen. Dieses Vermögen machen Menschen glücklich und gleichzeitig unglücklich. Einerseits ist Geld oft die Basis für die Selbstständigkeit der Kinder, die das Nest verlassen; andererseits kann es auch zu einer Entfremdung führen, wenn man meint, nicht genug davon zu haben, um die eigenen Wünsche zu verwirklichen.

Innerhalb einer Familie oder Partnerschaft findet man „Ameisen-“ und „Grillen-Typen“: „Da sind einerseits diejenigen, die Geld als Vergnügen ansehen, und andererseits diejenigen, für die es zu einer Quelle beständiger Sorge wird. Die Beziehung zum Geld spiegelt die Beziehung zum Leben selbst wider: Es gibt Menschen, die Pläne machen, sparen und sich sorgen. Und andere, die das Bedürfnis haben, Geld auszugeben, und sich erst dann wirklich lebendig fühlen”, ergänzt Nicole Prieur. Noch komplizierter wird die Situation bei Geldgeschenken, mit denen eine Botschaft verbunden ist. Es gibt eine eigene Art zu schenken und eine, ein Geschenk anzunehmen. Wer kennt nicht die Enttäuschung über ein Weihnachtsgeschenk, das so gar nicht der eigenen Persönlichkeit oder den Erwartungen entsprach?

Nicht der monetäre Wert ist wichtig, sondern die Symbolik und das Unbewusste. In diesem Sinne ist es leichter zu schenken als sich etwas schenken zu lassen, denn das Geschenk ist mit dem Gefühl einer Schuld verbunden. Wie kann man den Erwartungen von Eltern gerecht werden, wenn man ein Geschenk erhält? Wir sind unserer Familie gegenüber nie „quitt“. Wir können unseren Eltern nichts zurückgeben, wir können nur an unsere eigenen Kinder weitergeben, um unsere Schuld wiedergutzumachen”, meint Nicole Prieur. Wenn man jemanden beschenkt, muss man sich daher fragen, wie der andere dieses Geschenk wohl annehmen wird. Wenn sich Eltern und Kinder gemeinsam an einen Tisch setzen, um gemeinsam darüber zu sprechen, wie Vermögen weitergegeben werden soll, kann dies helfen, ein Geflecht aus Unverständnis oder Frustration zu lösen. Wir allen besitzen einen unbewussten „inneren Taschenrechner“, der in Familienkonflikten sehr schnell tätig wird.

Gespräche im Vorfeld einer Unternehmensweitergabe können helfen, solche Geschenke zu objektivieren. Man kann Meinungen austauschen, Einwände formulieren und hören. Vor allem kann man erklären. Ich schenke zum Beispiel meinen beiden Kindern zwei Bilder, die denselben Wert haben; eines davon hing in meinem Zimmer, das andere im Keller. Das Kind, das das „Kellerbild“ erhält, fühlt sich dann vielleicht zurückgesetzt. Doch wenn ich ihm erkläre, dass es im Keller hing, damit es vor hellem Licht geschützt ist, erhält mein Geschenk im Unbewussten eine ganz andere Dimension”, merkt die Psychologin an. Sprechen, erklären, keine Gegenleistung erwarten, bewusst loslassen und wissen, dass Geschenke zu Lebzeiten besser ankommen als Erbschaften - dies sind die Schlüssel für eine Vermögensweitergabe in der Familie.

 

Und welche Rolle spielt hier der Bankier?


Der Bankier, der das Familienvermögen verwaltet, muss sich auch über die Mechanismen bewusst sein, die sich innerhalb der Familie abspielen. Er ist derjenige, mit dem das Tabuthema Geld besprochen wird. „Immer wieder hören wir Fragen wie: ‚Wann soll man anfangen, über die Vermögensweitergabe zu sprechen?‘ ‚Wie soll ich diese Weitergabe vorbereiten?‘ ‚Wann und wie soll ich mein Vermögen weitergeben?‘ Wir sind da, um Familien dabei zu helfen, ihre finanziellen Angelegenheiten zu objektivieren. Der Bankier ist kein Familientherapeut, aber er muss sich darüber bewusst sein, welche Ängste hinter bestimmten Fragen stehen”, erläutert Philippe Depoorter, Family Practice Leader bei der Banque de Luxembourg. Jede Beratung zur Vermögensweitergabe sollte also diese psychologischen Aspekte berücksichtigen.

 

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