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Die Weitergabe eines Familienunternehmens erfordert ein planvolles Vorgehen. Die Begleitung von Unternehmerfamilien in Fragen der Unternehmensweitergabe und Corporate Governance gehört zu den täglichen Aufgaben von Anne Goedert, Beraterin Family Practice bei der Banque de Luxembourg. Wir sprachen mit ihr.

Was genau ist Family Practice?

Wir verstehen uns als Moderatoren, die die Unternehmerfamilie in einer Situation begleiten, in der das Familienvermögen in Bewegung gerät. Zunächst helfen wir der Familie, mit etwas Distanz auf ihr Projekt zu schauen, auf ihre Ziele, auf das eigene Familiensystem. Unser Angebot ist die Begleitung aller, die an der Weitergabe des Unternehmens beteiligt sind – nicht nur der Generation, die aktuell die Verantwortung trägt, der „Present Gen“, sondern auch der nachfolgenden, der „Next Gen“. Wir laden alle ein, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, so dass jeder und jede Einzelne die eigenen Wünsche, Erwartungen und Sorgen formulieren kann – und sich die der anderen anhört. Die Vorstellungen können nämlich innerhalb der Familie weit auseinander liegen. Auf dieser Basis kann die Familie dann gemeinsam die beste Lösung entwickeln, damit die Unternehmensweitergabe so gelingt, dass sie sowohl zur Familie wie auch zum Unternehmen passt.

Wir handeln als professionelle und erfahrene Dritte, immer neutral und wohlwollend.

Wie sieht Ihre Begleitung von Familienunternehmen konkret aus?

Wir werden auf verschiedenen Ebenen tätig: Zum einen schneiden wir unsere Begleitung auf das jeweilige Familienunternehmen zu. Zum anderen fördern wir die Kommunikation zwischen der Present Gen und der Next Gen rund um das Projekt der Weitergabe und die Unternehmensführung. Und zum dritten achten wir darauf, dass die Beteiligten die richtige Balance finden zwischen der Familie, dem Unternehmen und dem Vermögen – mit nicht zu viel Abstand und nicht zu wenig. Anschließend helfen wir der Familie, eine gemeinsame Roadmap bis zur gelungenen Übergabe des Familienunternehmens zu erstellen. Das ist unser Hauptziel.

Hinzu kommen unsere regelmäßigen Programme für die Next Gen, die 18- bis 35-Jährigen also: Mit der Sommerakademie und dem Family Business Junior Executive Program sensibilisieren wir die nachfolgende Generation zum Thema der Unternehmensweitergabe. Wir bieten ihnen einen Rahmen, um der Frage nachzugehen, welchen Platz sie im Familienunternehmen einnehmen möchten (und welchen nicht) und ein Forum zum Austausch mit Gleichaltrigen, die sich in derselben Situation befinden und oft dieselben Fragen haben.

Nicht zuletzt organisieren wir Workshops und Konferenzen zum Beispiel mit unserem Partner, dem Family Business Network, dessen Ziel es ist, Unternehmerfamilien für relevante Themen zu sensibilisieren.

Was sind Ihre Erfahrungen nach vielen Jahren an der Seite von Unternehmerfamilien?

15 Jahren Tätigkeit in diesem Bereich bedeuten etwa so viele unterschiedliche Situationen wie Unternehmerfamilien. Was sie alle eint, ist eine Verbundenheit mit dem Unternehmen und das Gefühl der Verpflichtung gegenüber allen Akteuren.Oder, mit den Worten eines Vaters, dessen Tochter an einem unserer Programme teilgenommen hatte: „die Verpflichtung, ein Mindestmaß an Interesse mitzubringen, um die richtigen Entscheidungen für sich und das Unternehmen treffen zu können.“

Die Weitergabe eines Unternehmens gelingt nur, wenn alle Beteiligten verstehen, worum es geht; wenn sie das Vorgehen mittragen und ihren Beitrag leisten können.

Sie haben nicht schon immer in einer Bank gearbeitet. Wie sind Sie Beraterin im Family Practice geworden?

Ich kam 2019 zur Banque de Luxembourg, nachdem ich zuvor zehn Jahre als Rechtsanwältin in einer Kanzlei in Luxemburg tätig war. Gleich bei meinem ersten Gespräch in der Banque de Luxembourg hat mich begeistert, mit welcher Leidenschaft Philippe Depoorter, der damalige Verantwortliche für Family Practice, mit mir über seine Arbeit mit Unternehmerfamilien sprach. Ich selbst stamme auch aus einer Unternehmerfamilie, und die Prozesse, die Philippe in seiner Arbeit mit den Familien anstieß, leuchteten mir sofort ein. Ich liebe es, mit Menschen und für Menschen zu arbeiten. Familien ein Stück ihres Weges zu begleiten, dann zu sehen, wie sie vorankommen und wie das Projekt Gestalt gewinnt – das finde ich sehr erfüllend.

Ich liebe es, mit Menschen und für Menschen zu arbeiten.

Was bedeutet die Übernahme der Verantwortung für den Bereich Family Practice für Sie?

Philippe Depoorter suchte eine Person, die das fortführen würde, was er in den vergangen 15 Jahren aufgebaut und weiterentwickelt hat: den Family Practice. Den Staffelstab zu übernehmen, unsere Begleitung weiterführen und mit Leben erfüllen zu dürfen, ist für mich ein großer Vertrauensbeweis. Dieses Vertrauen ehrt mich, und ich freue mich auf die neue Herausforderung. Denn ich bin zutiefst überzeugt von unserem Auftrag, von dem, was wir gemeinsam mit Unternehmerfamilien bewegen und was wir für sie leisten können.

Was steht für Sie in den kommenden Monaten auf dem Programm?

In zwei Wochen begrüßen wir die Teilnehmenden der aktuellen Auflage des Family Business Junior Executive Program wieder. Die Gruppe besteht aus elf jungen Menschen, die in ihr Familienunternehmen eingestiegen sind mit der Perspektive, es eines Tages zu übernehmen. Im Zentrum dieses Programms steht die Frage nach der legitimen Unternehmensleitung. Zum Abschluss des Programms findet ein Abendessen statt, zu dem jeder und jede Teilnehmende ein Familienmitglied oder eine andere dem Unternehmen nahestehende Person einlädt, um sich über die Erfahrungen des Kurses auszutauschen.

Im Laufe des ersten Quartals 2024 findet zudem die erste Auflage eines neuen Programms statt, das sich an die Generation der aktuellen Verantwortungsträger richtet, an Menschen also, die ein Unternehmen führen oder an ihm beteiligt sind und die sich die Frage nach der Weitergabe des Staffelstabs stellen. Dieses neue Programm hat mehrere Ziele: Zum einen wollen wir den Austausch auf Augenhöhe fördern von Menschen, die in ähnlichen Situationen sind und sich oft dieselben Fragen stellen. Ziel ist zu erkennen, worum es bei der Weitergabe geht und mit welchem Instrumentarium man sich einem solchen Projekt nähern kann – aber auch, seine eigene Position mit Blick auf dieses Projekt zu finden.

Und natürlich bietet dieses Programm auch die Gelegenheit zur Begegnung und zum Austausch über das Projekt der Unternehmensweitergabe.

Weitere Informationen über unsere Begleitung von Unternehmerfamilien erhalten Sie bei Anne Goedert.

Anne Goedert
Family Practice Beraterin
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