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In den vergangenen Jahren waren niedrige Anleiherenditen und die Sorge vor Zinserhöhungen für viele Anleger ein Grund, den Anteil von Anleihen in ihren Portfolios deutlich zurückzufahren. Mit der Aussicht auf Nominalrenditen von fast null Prozent dienten Anleihen allenfalls als Puffer bei fallenden Märkten; für Wertzuwachs sorgte allein der Aktienanteil.

Bei der Anlage hatte man daher die Wahl zwischen geringen Renditen (mit Anleihen) oder höherer Volatilität (durch eine höheren Aktiengewichtung).

Starker Zinsanstieg seit Jahresbeginn

Mit den jüngsten makroökonomischen Entwicklungen könnte sich das Bild jedoch ändern. Beiderseits des Atlantiks straffen die großen Notenbanken in den Industriestaaten ihre Zinspolitik, um die Inflation zu bekämpfen; in der Folge sind die Renditen von Staatsanleihen stark gestiegen: Die Rendite zehnjähriger US Treasury Bonds, die das Jahr mit 1,51 % begonnen hatte, liegt nun bei über 2,75 %.

In Eurozone stieg die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen von -0,18 % auf über 1 %, und zweijährige Bundespapiere boten zum ersten Mal seit 2014 wieder positive Renditen. Diese Zinserhöhungen sind sowohl in ihrem Umfang wie auch ihrem Tempo seit 40 Jahren beispiellos. Die starke Korrektur der Anleihenindizes und die negative Performance auch höchst defensiver Portfolios (solche mit besonders hohem Anleiheanteil) werden den Anlegern sicher lange im Gedächtnis bleiben.

Inflation im Fokus

Ist das Schlimmste überstanden? Diese Frage ist schwer zu beantworten. Jerome Powell und Christine Lagarde zeigen sich fest entschlossen zu verhindern, dass sich die Inflation dauerhaft deutlich über der Zielmarke der Zentralbanken einrichtet – auch auf die Gefahr hin, dass sie mit ihrer Politik das Wirtschaftswachstum deutlich abbremsen oder gar eine Rezession verursachen.

Das Zeitalter der ultraliberalen Geldpolitik scheint beendet. Die Zentralbanken haben eine massive geldpolitische Straffung eingeleitet: Die Federal Reserve hob ihre Leitzinsen im Juni um 75 Basispunkte an (das ist der größte Zinsschritt seit November 1994), die EZB erhöhte ihre Zinsen im Juli um 50 Basispunkte (die erste Erhöhung seit 2011 und größte seit 2000).

Sollte der Inflationsdruck in den kommenden Monaten nicht nachlassen, sind weitere Zinserhöhungen wahrscheinlich. Dabei ist das Renditeniveau mancher Segmente des Anleihemarktes jetzt deutlich attraktiver als noch zum Jahresbeginn. Auch wenn die Renditen heute noch nicht hoch genug sind, um die Inflation auszugleichen, bieten sie doch auch Chancen, so dass manche Anleihen gegebenenfalls wieder einen Beitrag zur Performance in einem Portfolio leisten können.

Qualitätsaktien bevorzugt

Im Aktienbereich sind aufgrund des aktuellen Bewertungsniveaus derzeit keine größeren Anlagechancen zu erkennen, auch wenn die Kurse seit Jahresbeginn deutlich gefallen sind. Die aktuellen Gewinnprognosen erscheinen uns angesichts der drohenden Gefahren für die Weltwirtschaft immer noch optimistisch. Vor dem Hintergrund der strafferen Geldpolitik und der vorerst fortdauernden Inflation sollte man Qualitätsunternehmen mit soliden Bilanzen bevorzugen, die über Wettbewerbsvorteile und eine gewisse Preissetzungsmacht verfügen, um steigende Produktionskosten zumindest teilweise an ihre Kundschaft weitergeben zu können.


Artikel verfasst von François Chorand – Head of Investment Advisory, Banque de Luxembourg am 26/07/2022.

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François Chorand
Head of Investment Advisory
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