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Nach dem historischen Einbruch im zweiten Quartal scheint sich die weltweite Konjunktur im dritten Quartal ebenso rasant zu erholen. Die enormen Hilfsprogramme der Regierungen und Zentralbanken haben eine Vförmige Erholung beim Konsum der privaten Haushalte ausgelöst, wobei die Einzelhandelsumsätze in einigen Ländern sogar wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben.

Dies gilt insbesondere für die USA und die Eurozone. Dort zeigen Maßnahmen wie die Ausgabe von Schecks an die amerikanische Bevölkerung und das Kurzarbeitergeld in Europa die geplante stabilisierende Wirkung. Die Industrieproduktion entwickelt sich allerdings noch immer schleppend, weil die Bestellungen für Investitionsgüter eher langsam anlaufen. In China stützt sich der Wirtschaftsaufschwung stärker auf das verarbeitende Gewerbe aufgrund der deutlichen Erhöhung der staatlich geförderten Infrastrukturausgaben. Der Dienstleistungssektor hat dort aber sein Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. In Japan erholt sich die Wirtschaft langsamer, da hier das Wachstum stärker vom Wiedererstarken des Exportgeschäfts und der Nachfrage nach Investitionsgütern abhängt.

In den USA scheint sich die Inflation inzwischen wieder zu normalisieren, nachdem die Preise infolge der Rezession eine Zeit lang unter Druck standen. Im Juli stieg die Gesamtinflationsrate von 0,6 % auf 1 %; ohne Energie und Nahrungsmittel erhöhte sich die Preissteigerung von 1,2 % auf 1,6 %. Die Kernrate des Deflators der privaten Konsumausgaben (ohne Energie und Nahrungsmittel), der bevorzugte Inflationsmaßstab der Federal Reserve, stieg von 1,1 % auf 1,3 %. In der Eurozone sinken die Preise jedoch weiter: Die Gesamtinflationsrate war im August sogar negativ (sie sank von 0,4 % im Juli auf -0,2 %) und die Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel ging im selben Zeitraum von 1,2 % auf 0,4 % zurück.

Der Präsident der US-Notenbank, Jerome Powell, gab Ende August beim jährlichen Symposium der Fed in Kansas City nach einer Prüfung der langfristigen Strategie eine Änderung der geldpolitischen Ziele bekannt. Statt einer Inflationsrate von höchstens 2 % will die US-Zentralbank nun eine durchschnittliche langfristige Inflationsrate von 2 % anstreben und bei Bedarf und „eine Zeit lang“ eine höhere Preissteigerung hinnehmen, um zeitweilige Unterschreitungen des Inflationsziels auszugleichen. Außerdem wollen die Währungsbehörden künftig extrem niedrige Arbeitslosenquoten stärker tolerieren, solange die daraus eventuell resultierenden Lohn- und Gehaltsteigerungen nicht zu einer übermäβig hohen Inflation führen. Diese Strategieänderung deutet auf dauerhaft negative Realzinsen hin. In Europa sollte die Anfang Januar von der Zentralbank eingeleitete Überprüfung der geldpolitischen Strategie bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Die stärker als erwartete wirtschaftliche Erholung führte auf beiden Seiten des Atlantik zu einem leichten Anstieg der Endfälligkeitsrenditen bei Staatsanleihen. In den USA stieg die Endfälligkeitsrendite der zehnjährigen Treasuries im August von 0,53 % auf 0,70 %. In der Eurozone erhöhte sich der zehnjährige Referenzzinssatz in Deutschland von -0,53 % auf -0,40 %, in Frankreich von -0,19 % auf -0,10 %, in Italien von 1,01 % auf 1,09 % und in Spanien von 0,34 % auf 0,41 %.

Die Aktienmärkte verzeichneten ihre beste Entwicklung im August seit über 30 Jahren. So stieg der MSCI All Country World Index Net Total Return, ausgedrückt in Euro, im Laufe des Monats um 4,9%. Angeführt von den Giganten des Technologiesektors entwickelte sich der US-Aktienmarkt besonders gut. Der S&P500-Index schloss Ende August bei 3500 Punkten, einem neuen Allzeithoch. Der Kursanstieg im gesamten Monat betrug beim S&P 500 (in USD) 7,0 %, beim Stoxx Europe 600 (in EUR) 2,9 %, beim japanischen Topix (in JPY) 8,2 % und beim MSCI Emerging Markets (in USD) 2,1 %. Trotz der deutlichen Erholung der meisten Aktienmarktindizes seit dem Rückgang im März war das Verhalten innerhalb der Märkte sehr unterschiedlich, wobei sich der Anstieg zunehmend auf eine kleine Anzahl so genannter Wachstumswerte beschränkte, deren Bewertungsniveaus zuweilen geradezu absurd anmuten oder zumindest nur schwer zu rechtfertigen sind.

Der Dollar bleibt schwach. Nach dem deutlichen Verlust im Juli wertete die US-Währung im August weiter ab. Im Monatsverlauf stieg der EUR/USD-Wechselkurs von 1,18 auf 1,19. Die Ankündigung der Federal Reserve, in Zukunft zeitweilig auch Inflationsraten über 2 % tolerieren zu wollen, könnte die wichtigste Reservewährung der Welt dauerhaft belasten. Gold hatte in der ersten Augusthälfte den Schwellenwert von 2.000 USD pro Feinunze überschritten und ist inzwischen in eine Konsolidierungsphase eingetreten. Ende August kostete das Edelmetall 1.968 USD (gegenüber 1.976 USD Ende Juli). Silber stieg dagegen weiter um 15 % von 24,4 USD auf 28,1 USD pro Feinunze. 

Guy Wagner, Chief Investment Officer

Nach seinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der Université Libre in Brüssel kam Guy 1986 zur Banque de Luxembourg, wo er in der Folge die Leitung der Abteilungen Finanzanalyse und Asset Management übernahm. Seit 2005 ist er Chief Investment Officer von BLI - Banque de Luxembourg Investments.

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