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Medien

Private Assets verändern Anlegerportfolios

Für Family Offices und institutionelle Anleger gehören nicht-börsennotierte Anlagen (Private Assets) schon seit langem zum Anlagerepertoire. Privatanleger dagegen nutzen diese Anlageklasse bisher kaum.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Paperjam "Grand Dossier" zum Thema Private Equity vom März 2025.

 

Darum steigt die Nachfrage nach Private Assets

In den 1980er- und 1990er-Jahren hatten Unternehmen, die Kapital für ihr Wachstum benötigten, kaum eine andere Möglichkeit, als sich das Kapital für ihr Wachstum an der Börse zu beschaffen. Börsengänge waren für Unternehmen ein entscheidendes Instrument zur Finanzierung, um ihr Geschäft auszubauen, in Innovation zu investieren und im globalen Wettbewerb zu bestehen. Zwischenzeitlich hat sich diese Dynamik dramatisch verändert: Kapital ist heute im Überfluss vorhanden: Es gibt Wagniskapital (Venture Capital), Wachstumskapital (Growth Equity), privates Eigenkapital (Private Equity) und alternative Formen der Kreditfinanzierung (Private Debt). Damit ist es Unternehmen möglich, deutlich länger in privatem Besitz zu bleiben und sich auch ohne einen Gang an die Börse zu finanzieren.

„Heute ist privates Kapital in Billionenhöhe verfügbar. Daher entscheiden sich manche Unternehmen dafür, länger in privatem Besitz zu bleiben. Sie schieben ihren Börsengang auf und werden dann häufig mit höheren Bewertungen als früher gelistet. Brauchte ein Start-up im Jahr 1999 bis zu seinem Börsengang noch durchschnittlich vier Jahre, waren es im Jahr 2020 zwölf Jahre“, erläutert Jérôme Zahnen, Head of Private Equity bei der Banque de Luxembourg. „Die Folge: Heute geschieht ein großer Teil der Wertschöpfung in den privaten Märkten, also bevor ein Unternehmen an die Börse geht.“

Hinzu kommt, dass die öffentlichen Aktienmärkte heute hochgradig konzentriert sind: Die sogenannten „Magnificent Seven“ dominieren die Börsen mit einem unverhältnismäßig hohen Anteil an der weltweiten Kapitalisierung. Angesichts dessen sollten Anleger erwägen, das Feld ihrer Möglichkeiten zu erweitern. Private Assets wie Private Equity können dabei eine attraktive Alternative darstellen. Tatsächlich sind 86 % der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 250 Mio. USD in privatem Besitz. Diese Zahl unterstreicht, welches große Potenzial außerhalb der öffentlichen Märkte liegt.

Auch alternative Formen der Kreditfinanzierung (Private Debt) können attraktive Anlagechancen bieten, vor allem weil Banken seit der Finanzkrise von 2008 bei der Vergabe von Unternehmenskrediten selektiver vorgehen. Ein weiteres wichtiges Segment sind Infrastrukturinvestitionen: Sie bieten nicht nur einen Schutz vor der Inflation, sondern sorgen auch für Diversifizierung im Portfolio und bieten die Teilhabe an langfristigen Trends. Als Beispiele wären hier Datenzentren für Künstliche Intelligenz oder Kraftwerke bzw. die Netzinfrastruktur für die Energiewende zu nennen – zwei Bereiche, in denen der Kapitalbedarf enorm hoch ist.

Die Chancen sind vielfältig und das Risiko/Rendite-Verhältnis ist weiterhin attraktiv – daher werden Private Assets in zunehmendem Maße zu einem Kernbestand in einem diversifizierten „Allwetterportfolio“.

Private Assets: Die Rolle der Privatbanken wandelt sich

Wie beschrieben, hat sich die Investmentlandschaft in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Dies veranlasst Privatbanken, ihre Kompetenz im Bereich Private Assets ausbauen und die Einbindung entsprechender Vermögenswerte in die Portfolios ihrer Kunden anzupassen. „Früher boten Privatbanken vor allem den Zugang zu alternativen Anlageangeboten Dritter an. Da Private Assets nun aber beim Portfolioaufbau immer wichtiger werden, verfolgen Banken in der Beratung mittlerweile einen differenzierteren Ansatz, damit sie ihren Kunden angesichts der Komplexität dieser Anlageformen Orientierung geben können. Die Ziele bleiben dabei dieselben: Es geht darum, ein Portfolio aufzubauen, das den Finanzzielen des Kunden entspricht, und das Renditepotenzial entsprechend der jeweiligen Risikotoleranz zu optimieren“, unterstreicht Clément d’Espagnac, Private Equity Investment Advisor bei der Banque de Luxembourg.

In der Vergangenheit erfolgte der Zugang zu Private-Assets-Anlagen in vielen Fällen über persönliche Kontakte. Damit verbunden waren jedoch häufig ein mangelndes Verständnis der eingegangenen Risiken und potenziell größere Schwankungen der Performance. Diesem „informellen“ Ansatz mangelte es an Struktur und an Diversifizierung, wiewohl beide für erfolgreiches Portfoliomanagement erforderlich sind. Mittlerweile ändern die meisten vermögenden Privatkunden ihren Ansatz beim Portfolioaufbau: Sie orientieren sich an institutionellen Anlegern, das heißt: Sie integrieren Private Assets in ihre breiter gestreuten Portfolios und achten dabei auf ein ausgewogenes Verhältnis zu traditionellen Vermögenswerten.

Auch dank der Auflegung neuer, innovativer Produkte erweitert sich das Angebot im Private-Assets-Universum für Privatbanken wie für ihre Kunden. Ein gutes Beispiel sind hier die sogenannten „Evergreen-Fonds“, die eine innovative Lösung für den Einstieg in Private-Assets-Anlagen bieten. „Anders als andere geschlossene Fonds, die typischerweise Jahre brauchen, um ihren Kapitaleinsatz zu optimieren, bieten Evergreen-Fonds vom ersten Tag an eine Allokation in dieser Anlageklasse. Das macht es viel leichter, Private Assets neben börsennotierten Anlagen in ausgewogene Kundenportfolios einzubinden“, so Zahnen weiter.

Wir nutzen unsere Expertise, Technologien und maßgeschneiderte Beratung, um dieses Segment effizient für unsere Kunden zu erschließen.Jérôme Zahnen, Leiter Private Equity

Nicht zuletzt fordern auch die neuen Fintech-Plattformen Privatbanken heraus, sich zu differenzieren. Die Online-Plattformen demokratisieren zwar in gewisser Weise den Zugang zu Private Assets, nehmen allerdings keine Rücksicht auf die Komplexität der Investmententscheidungen. Anleger stellen sich oft die ganz grundsätzliche Frage, wo, wie und welchen Betrag sie investieren sollten. Digitale Plattformen bieten hier zwar Effizienz, aber nicht die persönliche Beratung, die Anleger zumeist benötigen. Hier kommen Privatbanken ins Spiel: Sie bieten echten Mehrwert, bringen ihre Expertise ein und nutzen ihr Research und ihre Datenpools, damit das Kapital strategisch eingesetzt wird und Erträge risikobereinigt optimiert werden können.

Obwohl Private Assets traditionell als komplex gelten, werden sie zunehmend zu einem wichtigen Bestandteil zeitgemäßer Anlegerportfolios. Das sich wandelnde Marktumfeld (Unternehmen, die länger in privatem Besitz bleiben, hoch konzentrierte öffentliche Finanzmärkte, steigende Nachfrage seitens der Anleger, die mehr Diversifizierung suchen) erhöht die Notwendigkeit für einen strukturierten Ansatz beim Einsatz von Private Assets nach dem Vorbild institutioneller Anleger. „Wir bei der Banque de Luxembourg reagieren auf diese Veränderungen, indem wir mehr bieten als nur den Zugang zu dieser Anlageklasse: Wir nutzen unsere Expertise, Technologien und maßgeschneiderte Beratung, um dieses Segment effizient für unsere Kunden zu erschließen. Weil wir Private Assets strategisch in gut strukturierte Portfolios integrieren, gewährleisten wir, dass unsere Kunden nicht nur Zugang zu diesem neuen Anlagepotenzial erhalten, sondern dies in einer Weise tun, die ihren langfristigen Finanzzielen am besten entspricht“, so d’Espagnac.

 
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Jérôme Zahnen
Leiter Private Equity
Clément D'Espagnac
Investment Advisor - Product Specialist Private Equity