Luxemburg
14, boulevard Royal, L-2449 Luxemburg
 
Montag bis Freitag
8.30 Uhr bis 17.00 Uhr

WICHTIG: BETRUGSRISIKO

Es finden derzeit Kontaktaufnahmen durch Personen statt, die unter missbräuchlicher Verwendung des Namens, des Logos und der Adresse der Banque de Luxembourg vorgeben, für die Bank zu arbeiten, um betrügerische Spar- und Anlageprodukte anzubieten.

Wachsam bleiben

 
Wallonie - Brüssel
Chaussée de La Hulpe, 120 - 1000 Brüssel
Flandern
Kortrijksesteenweg 218 - 9830 Sint-Martens-Latem
 
Montag bis Freitag
8.30 Uhr bis 16.30 Uhr

WICHTIG: BETRUGSRISIKO

Es finden derzeit Kontaktaufnahmen durch Personen statt, die unter missbräuchlicher Verwendung des Namens, des Logos und der Adresse der Banque de Luxembourg vorgeben, für die Bank zu arbeiten, um betrügerische Spar- und Anlageprodukte anzubieten.

Wachsam bleiben

Mit der Digitalisierung von Bank- und Anlagedienstleistungen tauchen auch neue Begriffe in der Finanzwelt auf: Man spricht von Big Data, Robo-Advisors, Bots und Chatbots. Diese Begriffe möchten wir erläutern.

Von Isabelle de Laminne, Verantwortliche des Blogs www.moneystore.be.

„FinTechs“ sind kleine, oft noch junge Unternehmen (so genannte „Start-ups“), die Finanzdienste und Technologie kombinieren, um neuartige Bank- oder Finanzdienstleistungen anzubieten. Technologien, die im Finanzbereich Anwendung finden, werden auch als „Financial Technology“ bezeichnet. FinTech-Unternehmen können in Devisengeschäften tätig sein, bei der Anlage in Aktien oder Anleihen, bei Krediten, Sparanlagen, der Optimierung der internen Organisation von Dienstleistungen, der Entwicklung spezieller Algorithmen, beim Credit Scoring, bei neuen Formen des Zahlungsverkehrs und anderem mehr. FinTech-Plattformen sind schneller, oft kostengünstiger und angepasst auf kleinere Unternehmen, die Banken nicht mehr im Blick haben. FinTechs erleben einen starken Aufschwung, und viele von ihnen - vor allem angelsächsische - haben mittlerweile Größen erreicht, die über die von Start-ups hinausgehen. Einige von ihnen wurden zwischenzeitlich von großen Finanzkonzernen übernommen. Andere kooperieren mit Unternehmen der Branche, um ihr Know-how einzubringen. Wieder andere treten bei bestimmten Finanzdienstleistungen in Konkurrenz zu Banken und erweisen sich hier als besonders flexibel.

Ein anderer Begriff, der im Finanzvokabular Einzug gehalten hat, ist der des „Crowdfunding“, auch „Schwarmfinanzierung“ genannt. Er bezeichnet die Beschaffung von Geldern in einer Gruppe von Kapitalgebern (Investoren oder Spendern) zur Finanzierung von Unternehmungen. Mit dieser Finanzierungsmethode unterstützen die Kapitalgeber Projekte z. B. im Bereich der Mikrofinanz oder andere Innovationen und fördern Start-ups oder Unternehmen in Wachstumsphasen.

Während es beim Crowdfunding um die Finanzierung von Projekten durch Eigenkapital von einer Vielzahl von Kapitalgebern geht, bezeichnet das Crowdlending die kreditbasierte Projektfinanzierung. Crowdlending-Plattformen eröffnen Möglichkeiten der Kreditvergabe außerhalb des klassischen Bankenkreislaufs und bringen kleine Unternehmen in direkten Kontakt mit potenziellen Investoren.

Wenn Kreditgeber und Kreditnehmer Privatpersonen sind, spricht man hier auch von „Peer-to-Peer-Krediten“ oder „Peer-to-Peer-lending“. So kann zum Beispiel ein Privatanleger über eine Plattform einen Kredit an eine andere Privatperson bzw. einen Selbstständigen vergeben, der damit beispielsweise eine Immobilie kaufen, aus- oder umbauen möchte.

Im Bereich der neuen Technologien spielt die „Blockchain“ eine wichtige Rolle. Bei ihr handelt es sich um eine Art elektronisches Journal zur der Buchführung, mit der Daten aller Art gesichert, gespeichert und weitergegeben werden. Ob dies Aktientransaktionen, Versicherungsverträge oder andere Daten sind, ist dabei unerheblich. Diese Technologie findet auch im Zahlungssystem der digitalen Währung Bitcoin Anwendung. „Bitcoin“ ist eine digitale und dezentrale so genannte Kryptowährung, die keiner staatlichen Kontrolle unterliegt. Transaktionen werden in dem oben genannten virtuellen Buchungssystem eingetragen, das von allen eingesehen werden kann. Der Wert von Bitcoins wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt.

Neue Technologien halten Einzug in die Finanzwelt, und mit ihnen tauchen auch neue Begriffe auf. Robo-Advisors bieten automatisierte, auf Algorithmen gestützte Online-Finanzberatung an. Die Algorithmen bestimmen das Risikoprofil des Anlegers und errechnen anschließend die Zusammensetzung des Kundenportfolios. Einfach, transparent und kostengünstig, stehen Robo-Advisors auch Anlegern mit kleinem Budget offen, einer Kundengruppe also, die von der Vermögensverwaltung traditionell nicht abgedeckt wird.

Was versteht man unter „Big Data“? Big Data sind Informationen, die in riesigen Datenbanken gespeichert werden. Diese Datenströme lassen sich analysieren, sie können in Algorithmen einfließen und verwertet werden. Alle großen Unternehmen, insbesondere Banken, wenden einen Teil ihres Budgets für die Speicherung von Daten auf. Diese Datenmengen stellen eine wichtige Informationsquelle dar, die richtig gehandhabt werden muss. Big Data stellt eine der großen Herausforderungen unserer Unternehmen und der Bankbranche dar.

Ein weiteres Schlagwort im Bereich der neuen Technologien sind die sogenannten „Bots“ und „Chatbots“. Ein Bot ist ein Computerprogramm („Mini-Roboter“), der bestimmte Aufgaben automatisch abarbeitet oder automatisierte Antworten gibt, z. B. über die Wetteraussichten informiert oder einen Termin in einen Kalender einträgt. Das Konzept ist nicht neu, doch immer komplexer werdende Algorithmen ermöglichen eine immer bessere Interaktion mit dem Nutzer und eröffnen neue Anwendungsgebiete. Spricht man von Bots in sozialen Medien wie Facebook oder Skype, so meint man „Chatbots“, Dialogsysteme also, die mit dem dahinter stehenden System interagieren. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Siri auf dem iPhone. Die neuen Dialogsysteme halten auch in der Finanzbranche Einzug. Im Zusammenspiel mit Big Data ermöglicht diese Technologie, die von den Bots generierten Informationen und Nachrichten noch gezielter zu platzieren. So ist es beispielsweise möglich, Dienstleistungen direkt über eine Messenger App anzufordern, ohne eine weitere Anwendung öffnen zu müssen. Gut programmierte Chatbots können die Beziehung zum Kunden revolutionieren.

Abschließend noch zu den „InsurTechs“: InsurTechs sind für die Versicherungsbranche das, was FinTechs in der Bankenwelt sind: Diese neuen Unternehmen bieten neuartige Dienstleistungen der Versicherungsbranche, indem sie neue Technologien nutzen, die das Angebot verbessern bzw. vereinfachen und für den Kunden günstiger machen.

Isabelle de Laminne
Journaliste, auteure
Abonnieren Sie den monatlichen Newsletter
Erhalten Sie jeden Monat Analysen zu den Finanzmärkten und die aktuellen Nachrichten der Bank.

Lesen Sie unseren neuesten Newsletter Lesen Sie unseren neuesten Newsletter