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Trotz der zahlreichen Gegenwinde zeigt sich die Weltkonjunktur weiterhin bemerkenswert widerstandsfähig und schließt das Jahr 2022 mit einer positiven Note ab. Dies schreiben CIO Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

In den USA sorgen ein robuster Arbeitsmarkt, die während der Pandemie gebildeten überschüssigen Ersparnisse und ein kräftiges Lohnwachstum dafür, dass die Ausgabenneigung der Haushalte hoch bleibt, wobei der Dienstleistungssektor weiterhin von einem Aufholeffekt profitiert. Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI - Banque de Luxembourg Investments

 „Auch die Unternehmensumsätze und -gewinne blieben, vor allem dank eines Preiseffekts, robust und stützten die Investitionsausgaben. In der Eurozone ist das Urteil über das Wachstum im vierten Quartal weniger eindeutig. Dennoch könnte sich der Inlandsverbrauch auch hier als robust genug erweisen, um die Abschwächung der Industrieaktivitäten auszugleichen.“

Konjunkturelle Erholung in China spätestens ab dem zweiten Quartal wahrscheinlich

In China löste die Abkehr von der Null-Covid-Politik einen starken Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus aus, was zu einer deutlichen Verlangsamung der Konjunktur zum Jahresende führte. „Dennoch dürfte die allmähliche Normalisierung der Gesundheitssituation spätestens ab dem zweiten Quartal für eine konjunkturelle Erholung sorgen“, meint der luxemburgische Ökonom. In Japan könnte die schwächere externe Nachfrage das Wachstum der Exporte, des wichtigsten Wirtschaftsmotors des Landes, verlangsamen.

Die großen Zentralbanken heben ihre Leitzinsen weiter an

Wie erwartet straffte der geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank im Dezember seine Geldpolitik weiter. Die Erhöhung des Zielbandes der Federal Funds Rate betrug nicht – wie bei den vier vorangegangenen Sitzungen – 75 Basispunkte, sondern, wie im Vorfeld angekündigt, 50 Basispunkte. Die Federal Funds Rate liegt nun zwischen 4,25 Prozent und 4,50 Prozent. Für 2023 plant der geldpolitische Ausschuss eine zusätzliche Straffung um 75 Basispunkte in jeweiligen Schritten von 0,25 Prozent. In Europa erhöhte der EZB-Rat die Leitzinsen ebenfalls um 50 Basispunkte, sodass der Einlagensatz auf 2 Prozent und der Refinanzierungssatz auf 2,5 Prozent stieg. Präsidentin Christine Lagarde schlug einen besonders restriktiven Ton an, indem sie weitere Aufwärtsbewegungen in Schritten von 0,5 Prozent andeutete und den Beginn der quantitativen Straffung ab März ankündigte. In Japan passte die Zentralbank im Rahmen ihrer Zinskurvenkontrolle die Obergrenze des zehnjährigen Zinssatzes von 0,25 Prozent auf 0,50 Prozent an. Laut Präsident Kuroda ist dies nicht der Beginn eines Straffungszyklus, sondern das Ergebnis der Notwendigkeit, die Funktionsstörungen auf dem Markt für Staatsanleihen zu beheben.

Anstieg der Endfälligkeitsrenditen an den Anleihemärkten

Die anhaltende Straffung der Geldpolitik der Zentralbanken führte zu einem Anstieg der Endfälligkeitsrenditen an den Anleihemärkten. In Europa war der Anstieg der Endfälligkeitsrenditen besonders ausgeprägt, da die EZB weitere Leitzinserhöhungen in Schritten von 50 Basispunkten in Aussicht stellte. So stieg der zehnjährige Referenzzinssatz in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien jeweils an.

Energie einziger Sektor mit stark positiver Wertentwicklung im Jahr 2022

Im Dezember schwächten sich die Aktienmärkte stark ab, was dazu führte, dass die meisten Aktienindizes für das gesamte Jahr 2022 deutliche Rückgänge verzeichneten. „Der Rückgang der Aktienkurse ist auf die geldpolitische Straffung der Zentralbanken zurückzuführen, die zu einer Verringerung der Bewertungsmultiplikatoren führte, wovon vor allem die sogenannten Wachstumswerte in fast allen Regionen betroffen waren.“ So fiel der MSCI All Country World Index Net Total Return in Euro im Gesamtjahr 2022 um 13,0 Prozent. Der Rückgang des Index im Jahresvergleich wäre noch höher ausgefallen, wenn er nicht durch die Stärke des US-Dollar gegenüber der europäischen Währung abgemildert worden wäre. Auf regionaler Ebene fielen  im Monatsverlauf sowohl der S&P 500 in den USA als auch der Stoxx 600 in Europa, der Topix in Japan und der MSCI Emerging Markets Index. „Auf Sektorenebene hielten sich Versorger, Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter im Dezember am besten, während Kommunikationsdienste, zyklische Konsumgüter und Technologie am stärksten nachgaben. Im Gesamtjahr 2022 war Energie der einzige Sektor, der eine stark positive Wertentwicklung aufwies, während alle anderen Sektoren eine negative Entwicklung verzeichneten“, sagt Guy Wagner abschließend.

Guy Wagner, Chief Investment Officer

Nach seinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der Université Libre in Brüssel kam Guy 1986 zur Banque de Luxembourg, wo er in der Folge die Leitung der Abteilungen Finanzanalyse und Asset Management übernahm. Seit 2005 ist er Chief Investment Officer von BLI - Banque de Luxembourg Investments.

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