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Artikel verfasst am 20/04/2022 aktualisiert am 12/05/2022.

Der Krieg in der Ukraine hat weltweit eine wahre Schockwelle ausgelöst – vor allem natürlich auf humanitärer Ebene. Schon jetzt hat der Krieg einen hohen Blutzoll gefordert und unermessliches Leid über die Zivilbevölkerung gebracht. Was die Wirtschaft betrifft, so verschlechtert sich der Konjunkturausblick weltweit. Wie stark die Abschwächung ausfallen wird, ist noch nicht abzusehen. Die Entwicklung wird abhängen von der Dauer des Kriegs, den Wirkungen der internationalen Sanktionen gegen Russland, möglichen Vergeltungsmaßnahmen Moskaus und vor allem der Entwicklung der Rohstoffpreise.

Stagflationsgefahr für die europäische Wirtschaft

Das Gespenst der Stagflation geht also wieder um, vor allem in Europa. Der starke Preisauftrieb, vor allem bei Energie und Lebensmitteln, zehrt die realen Einkommen der Haushalte auf, drückt auf die Gewinnmargen vieler Unternehmen und belastet die Konjunktur.

Besonders betroffen ist Deutschland, wie auch die jüngste Entwicklung des ifo-Geschäftsklimaindex belegt: Das Barometer für die Unternehmensstimmung in Deutschland stürzte im März regelrecht ab.

Das Ausmaß des Preisanstiegs hat viele überrascht und stellt Szenarien in Frage, die von einem moderaten und vorübergehenden Anstieg ausgegangen waren. In den Industriestaaten dürfte der Höhepunkt der Inflationsentwicklung im Laufe der ersten Jahreshälfte erreicht werden. Danach wird es zu einem schrittweisen Rückgang kommen. Anders als in den vergangenen Jahrzehnten, die von einer deutlichen deflationären Tendenz geprägt waren, könnte sich die Inflation künftig auf einem strukturell höheren Niveau einrichten. Bestrebungen vieler Staaten, strategische Aufgaben wieder in ihr Land zurück zu verlagern, die gestiegene Bedeutung der öffentlichen Ausgaben, die beispiellose Ausweitung der Geldmenge oder auch die Kosten der Energiewende könnten den Preisanstieg weiter befeuern.

Auf dem Weg zu weiteren Zinserhöhungen

Der erwartete Einbruch der weltweiten Konjunkturdynamik dürfte den Zinsstraffungskurs der großen Notenbanken in den Industriestaaten, insbesondere den USA, nicht sonderlich beeinflussen.

In den USA gehen die Märkte zurzeit davon aus, dass die Leitzinsen bis Ende 2022 bei 2,5 % liegen werden. Die Rentenmärkte erwarten einen deutlichen Inflationsanstieg: In fünf Jahren erwartet der Markt für die dann folgenden fünf Jahre etwa 2,5 % Inflation – dies ist der höchste Stand seit 2014. Auch die Umfragen zum Verbrauchervertrauen weisen deutlich nach oben. Die Federal Reserve muss daher die Gefahr einer „Abkopplung“ dieser langfristigen Inflationserwartungen ernsthaft berücksichtigen.

Zudem ist die Inflation nicht nur auf externe Elemente beschränkt (Anstieg der Rohstoffpreise, Lieferengpässe etc.): Nachdem in den USA seit elf Monaten in Folge jeden Monat 400.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, wirkt der US-Arbeitsmarkt angespannt. Damit nimmt auch der Aufwärtsdruck auf die Löhne zu.

Für die Eurozone gehen die Märkte von zwei Zinsschritten von je 25 Basispunkten im Laufe dieses Jahres aus. EZB-Chefin Lagarde brachte die Möglichkeit einer ersten Zinsanhebung bereits in den Wochen oder Monaten nach dem Auslaufen des Wertpapierkaufprogramms ins Spiel. Es zeichnet sich ein Konsens unter den EZB-Mitgliedern ab, dass eine erste Zinserhöhung im dritten Quartal des Jahres erwogen werden kann.

Aktienmärkte unter Anspannung

Die weltweiten Aktienmärkte weisen seit Jahresbeginn einen Verlust von etwa 10 % (aktualisierte Zahl vom 12.05.2022) auf. Die derzeitigen Bewertungsniveaus lassen jedoch keine größeren Anlagechancen erkennen. Auch die Gewinnprognosen erscheinen angesichts der drohenden Gefahren für die Weltwirtschaft noch immer optimistisch. Nicht zuletzt haben sich die Risikoprämien für Aktien verringert. Dies deutet darauf hin, dass die relative Attraktivität von Aktien gegenüber (vor allem amerikanischen) Staatsanleihen abnimmt.

Auf kurze Sicht sehen wir die Kursgewinnchancen also eher begrenzt. Längerfristig bleiben Aktien in einem Umfeld höherer Inflation und negativer Realzinsen jedoch eindeutig die zu bevorzugende Anlageklasse.

Damien Petit, Vertriebsdirektor Private Banking

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