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Luxemburg wird mittelbar eine schwere und schmerzhafte Wirtschaftskrise erleben. Das vergleichsweise gesunde und widerstandsfähige finanzielle Ökosystem des Landes und die vom Staat bereitgestellten Finanzmittel dürften den Schock aber abfedern, so die Einschätzung von Pierre Ahlborn, Administrateur Délégué der Banque de Luxembourg.

Paperjam - Mai 2020

Machen Sie sich Sorgen um die luxemburgische Wirtschaft?

Ich erwarte vor allem eine schwere und schmerzhafte Wirtschaftskrise, die alle Länder weltweit erfassen wird. Was manchmal vergessen wird, ist, dass die Krise auch die südliche Erdhalbkugel empfindlich treffen dürfte, was sehr weitreichende Folgen für die Weltwirtschaft haben wird. All dies wird erhebliche Auswirkungen auf die luxemburgische Wirtschaft haben. Wie kein anderes europäisches Land ist Luxemburg abhängig von der guten wirtschaftlichen Verfassung seiner Nachbarländer und Handelspartner. Fast alles, was wir verbrauchen, wird importiert, und umgekehrt gehen viele unserer Waren und Finanzdienstleistungen ins Ausland.

Manche sprechen davon, dass die Krise bis zum Sommer vorüber sein wird. Diesen Optimismus teilen Sie nicht?

Nein, denn wie schon gesagt: Luxemburg ist stark abhängig vom Rest der Welt. Auch wenn ist die Ausgangslage für unser Land gut ist, gilt dies nicht in gleicher Weise für andere Länder. Südeuropa zum Beispiel hat schon unter der Krise 2008 schwer gelitten. Nur wenige dieser Länder haben wie Luxemburg die Mittel, um Kurzarbeit oder umfangreiche Hilfsmaßnahmen zu finanzieren und die Krise damit abzufedern. Ein Teil des – an sich gesunden – Wirtschaftssystems wird zerstört werden. Als Folge daraus wird auch Luxemburg beträchtliche Auswirkungen dieser Krise mittelbar zu spüren bekommen.

Verfügt die Bankenbranche denn über die Mittel, um in dieser Krise zu bestehen?

Seit 2008 wurden in Europa und in den USA viele Maßnahmen ergriffen, um die Widerstandsfähigkeit der Finanzbranche in ihrer Gesamtheit zu stärken. Insgesamt präsentierte sich das Finanzsystem zu Beginn dieser Krise relativ gesund. Auch die Bankenbranche, einer der zentralen Bestandteile dieses finanziellen Ökosystems, ist widerstandsfähiger als noch in der Krise von 2008. Die Banken sind insgesamt solide aufgestellt; sie verfügen über ein hohes Maß an Liquidität und Bonität. Zudem sorgen auch die Zentralbanken für ausreichend Liquidität am Markt. Die Bankenbranche stellt daher einen Teil der Lösung dieser Krise dar. Sie ist bereit, die reale Wirtschaft zu unterstützen, bietet Zahlungsstundungen und Covid-19-Kreditlinien an und unterstützt ihre Privat- und Geschäftskunden. Wir bei der Banque de Luxembourg haben unsere Teams in der Unternehmenskundenbetreuung aufgestockt, um den vielen Fragen, dem vermehrten Beratungsbedarf und der Zahl an Kreditanträgen gerecht zu werden.

Sie haben sich dazu verpflichtet, die staatliche Initiative in Bezug auf Kreditrückzahlungen zu unterstützen.

Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir sind eine von sechs in Luxemburg tätigen Handelsbanken. Wir sind auf das Segment der Familienunternehmen spezialisiert; sie sind Teil unserer DNA. Als Privatbankiers begleiten wir Unternehmen, auch über finanzielle Aspekte hinaus, bei der Weitergabe ihres materiellen und immateriellen Vermögens. Des Weiteren helfen wir Familien, sich auf die Vermögensweitergabe von einer Generation zur nächsten vorzubereiten. Wir wollen mehr sein als ein Finanzberater. Daher war es für uns ganz selbstverständlich, an der staatlichen Initiative mitzuwirken.

 
Unternehmen und Unternehmer: Die Banque de Luxembourg setzt sich für Sie ein!
Am 25. März 2020 kündigte die luxemburgische Regierung ein Programm zur Stabilisierung der Wirtschaft an. Mit 21 Maßnahmen sollen die Wirtschaft und die Unternehmen in dieser Gesundheitskrise mit ihren noch nicht absehbaren wirtschaftlichen Folgen unterstützt werden.

Haben Sie viele Hilfeanfragen von Unternehmern erhalten?

Praktisch alle Unternehmen, die zu unseren Kunden zählen, haben bereits Kontakt zu uns aufgenommen. Als allererstes stellen sie ihre Liquidität sicher; sie wollen ihren Verpflichtungen wie Miet- und Lohnzahlungen nachkommen können. Die erste Sorge von Familienunternehmen ist die Zahlung der Löhne und Gehälter. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen ihnen sehr am Herzen. Alle Unternehmen wollten klären, welche Kreditlinien ihnen zur Verfügung stehen und inwieweit ihre Bank ihnen Hilfe anbieten kann.

Haben Sie bei manchen Unternehmen Panik gespürt?

In der ersten Phase nicht. Doch mittlerweile werden sich die Unternehmen über die mittelbaren Folgen der Krise immer bewusster. Eine ihrer Sorgen betrifft die nur schleppende Umsetzung der staatlichen Maßnahmen durch die öffentlichen Stellen. Gleichzeitig bleiben viele Fragen offen: Wann konkret werden die Beschränkungen wieder aufgehoben, und unter welchen Bedingungen? Welche Regeln werden Unternehmen einhalten müssen? Und welche Folgen wird das für die Unternehmen haben? Die Vorschriften zum Gesundheitsschutz drohen die Produktivität der Unternehmen weiter zu reduzieren. Nehmen wir zum Beispiel Handwerker, die vor der Krise zu bestimmten Preisen für private oder öffentliche Auftraggeber gearbeitet und die ihre Angebote so berechnet haben, dass sie rentabel sein konnten. Wenn nun aber die Mitarbeiter zusätzliche Sicherheitsvorschriften beachten müssen, wenn zum Beispiel nicht mehr alle Arbeiter gemeinsam in einem Kleintransporter fahren dürfen, wenn bei der Arbeit ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden muss, wenn man sich regelmäßig die Hände desinfizieren muss etc., dann kann die Produktivität natürlich nicht dieselbe sein wie unter normalen Umständen – und die Baustelle wird teurer. Und es ist alles andere als sicher, dass die Auftraggeber die durch die Hygienevorschriften erschwerten Arbeitsbedingungen berücksichtigen und die Mehrkosten zu tragen bereit sind. Diese Unternehmen erkennen also, dass sie Gefahr laufen, Verluste zu machen – selbst auf Baustellen, die ursprünglich rentabel geplant waren.

Sie sagten, dass sich manche ihrer Kunden über die langsamen Reaktionen der Behörden beklagen. Wie schätzen Sie selbst die Maßnahmen ein?

Ich halte sie für sehr effizient. Das Hilfspaket, dessen Umfang immerhin 14 % des Bruttoinlandsprodukt unseres Landes ausmacht, ist derzeit angemessen. Ich verstehe, dass Unternehmen schnelle Antworten erhalten möchten, aber manchmal braucht es zunächst einen Dialog und eine gründliche Planung der erforderlichen Maßnahmen. Über die praktische Umsetzung des Hilfsprogramms führen wir regelmäßige Gespräche mit Vertretern des Finanzministeriums, des Wirtschaftsministeriums und der Banken- und Bankiersvereinigung. Alle Entscheidungen mussten sehr schnell getroffen werden; gleichzeitig wurde beobachtet, welche Maßnahmen die Nachbarländer ergriffen haben. Gute Ideen wurden aufgenommen und auf die spezielle luxemburgische Situation übertragen. Das Resultat, das nach einem konstruktiven Dialog entstanden ist, halte ich für sehr gut. Ich verstehe aber die Ungeduld der Unternehmen, denn in einigen Sektoren wird es wirklich eng. Man muss also schnell tätig werden, ohne überstürzt zu handeln.

Wenn Sie die politischen Maßnahmen und die Widerstandsfähigkeit der Banken betrachten: Kann Luxemburg die Krise gut bestehen?

Ja, das denke ich schon. Meine Sorge ist vor allem die Wirtschaftskrise, zu der es in einem zweiten Schritt kommen wird. Auch wenn wir die nächsten Monate gut überstehen, dürfen die langfristigen Auswirkungen nicht unterschätzt werden – auch auf dem Immobilienmarkt, der bisher sehr widerstandsfähig war.

Wie reagieren Ihre privaten Kunden auf die Krise?

Wir haben das Glück, dass viele unserer Kunden schon in der Krise von 2008/2009 bei uns waren. Damals ist es uns gelungen, ihr Vermögen gut durch die Turbulenzen hindurch zu verwalten. Wir haben keinerlei Beschwerden oder Klagen erlebt. Schon damals waren wir mit Blick auf die Bewertungen der Finanzmärkte sehr zurückhaltend und haben uns sehr defensiv positioniert. Dies große Aversion gegenüber risikoreichen Finanzwerten haben wir beibehalten – sowohl in unserer Beratungstätigkeit wie auch in unseren Vermögensverwaltungsmandaten und unseren Investmentfonds. Unsere relative Wertentwicklung ist hervorragend, und dies beruhigt unsere Kunden. Sie sehen, dass wir auch turbulente Zeiten gut durchstehen können und dass wir mehr auf Kapitalschutz setzen als auf Spekulation und schnellen Gewinn.

Viele Unternehmen entwickeln robuste Geschäftsmodelle und werden nach der Krise schnell wieder auf die Beine kommen.Pierre Ahlborn, Administrateur Délégué der Banque de Luxembourg

Hat die Krise Ihre Beziehung zu Ihren Kunden verändert?

Wir waren in jüngerer Vergangenheit besonders aktiv, wenn es darum ging, unsere Kunden zu kontaktieren, mit ihnen im Gespräch zu bleiben und ihnen zu erklären, wie wir die Krise und die Finanzmärkte sehen. Dieser Kontakt ist eine unserer Prioritäten. Einige Zukunftsprojekte gehen derzeit weniger schnell voran, Investitionsprogramme werden weniger schnell umgesetzt, und wir widmen dem Kontakt zu unseren Kunden mehr Zeit. Unter dem Aspekt der Kundenbeziehung ist dies eine intensive Zeit, auch wenn die Kommunikation über Kanäle wie Telefon oder Videokonferenzen laufen muss.

Auch hier beobachten Sie keine Panik?

Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil: Wir verzeichnen Nettozuflüsse in unsere Investmentfonds und haben seit Ausbruch der Krise viele neue Vermögensverwaltungsmandate abschließen können. Unsere Beraterinnen und Berater sind aber auch extrem proaktiv. Woche für Woche veröffentlichen sie Videos und informieren unsere Kundinnen und Kunden per E-Mail. Zudem rufen wir sie regelmäßig an – wir bleiben also stets an ihrer Seite. Das ist auch nötig in einer Situation, in der sich alle natürlich zunächst einmal um die eigene Gesundheit und die ihrer Angehörigen sorgen. Aber man macht sich auch Gedanken um seine finanziellen Reserven. In einer solchen Situation ist es gut, wenn man mit seinem Bankier über sein Vermögen sprechen kann. Durch die Kurskorrekturen an den Finanzmärkten hat sich die Basis dieser Vermögen verringert – das ist völlig normal. Einige unserer Kunden konnten die Korrekturen nutzen, um ihre Wertpapierpositionen aufzustocken. Die Märkte sind ja seit vielen Jahren in einer Hausse, und auch nach den Kurskorrekturen bleibt das Bewertungsniveau der Märkte hoch. Viele Kunden warteten schon seit einiger Zeit auf eine Korrektur, um ihre Positionen anzupassen.

Kann man die Krise nutzen?

Man muss sehr vorsichtig sein. Wir empfehlen unseren Kunden nicht, jede Baisse zu nutzen, um sich auf Kaufgelegenheiten zu stürzen. Von Zeit zu Zeit muss man natürlich die Gesamtlage überdenken, Positionen neu bewerten und die Aufgaben eines umsichtigen Bankiers erfüllen.

Gibt es Anlageklassen, die derzeit besonders empfehlenswert sind?

Viele Unternehmen werden schnell wieder auf die Beine kommen, vor allem diejenigen, die nur gering verschuldet sind und die Waren und Dienstleistungen anbieten, die sehr gefragt sind. Auch die digitale Welt wie z. B. der Online-Handel oder die Softwareproduktion wird aus der gegenwärtigen Lage Nutzen ziehen können. Diese Branchen werden als Gewinner aus der Krise hervorgehen. Viele Unternehmen entwickeln robuste Geschäftsmodelle und werden nach der Krise schnell wieder auf die Beine kommen. In solche Aktien empfehlen wir zu investieren, aber auch in sehr solide Anleihen wie z. B. US-amerikanische oder deutsche Staatsanleihen.

Offenbar setzen sie gegenwärtig noch mehr auf Aktien als vor der Krise. Denken Sie, dass sich Qualitätsunternehmen bald wieder erholen werden?

Man kann nie vor Überraschungen sicher sein – schon gar nicht an der Börse. Es ist nicht gesagt, dass all diese Faktoren vom Markt bereits in die Kurse eingepreist sind, vor allem, weil diese Krise weltweit ist und auch gesunde Unternehmen in Branchen wie dem Gaststättengewerbe, der Transportbranche und den Tourismus erfasst. Das Virus wird einen Teil des gesunden Wirtschaftssysstems zerstören. Ich denke nicht, dass die Börsenkurse das volle Ausmaß der Katastrophe bereits widerspiegeln und dass wir vor weiteren Korrekturen gefeit sind.

Ich denke nicht, dass die Börsenkurse das volle Ausmaß der Katastrophe bereits widerspiegeln und dass wir vor weiteren Korrekturen gefeit sind.Pierre Ahlborn, Administrateur Délégué der Banque de Luxembourg

In den kommenden Tagen legen Sie Ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vor. Was meinen Sie, wie wird das Jahr 2020 für Sie aussehen?

2019 war sicherlich in vielerlei Hinsicht ein positives Jahr, aber nicht für die Gewinn- und Verlustrechnung von Privatbanken, denn die Zinssituation hat sich im ersten Halbjahr 2019 erheblich verschlechtert. Die Lage war in dieser Hinsicht also schon kompliziert. Aber wir können uns glücklich schätzen. Schließlich läuft unser Geschäft weiter, wenn auch unter veränderten Rahmenbedingungen, wobei Homeoffice im aktuellen Ausmaß keine dauerhafte Lösung darstellt. Wir haben Arbeit, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten ihr Gehalt, und unsere Kundinnen und Kunden schenken uns weiterhin ihr Vertrauen. Wir haben also keinen Grund, uns zu beklagen.

Haben Sie Ihre Ertragsziele für 2020 schon angepasst?

Ja, wir haben den Zinsverfall und die Börsenbewertungen in unserer Budgetplanung in relativ extremen Szenarien berücksichtigt. Bis zum Jahresende würde dies zu einem beträchtlichen Rückgang unseres Ergebnisses von 20 % bis 30 % führen. Aber noch einmal: Auf kurze Sicht bin ich ganz unbesorgt, weil unser Geschäftsmodell nach wie vor sehr widerstandsfähig ist. Etwas besorgter bin ich in Bezug auf die langfristigen Perspektiven des Private Banking in Luxemburg. Der Sektor hat stark von dem Europa profitiert, wie es sich in den vergangenen 50 Jahren entwickelt hat. Heute jedoch erleben wir eine Renationalisierung der Märkte in Europa, und das gilt auch für den Markt des Anlagevermögens. Da das Privatbankgeschäft im Wesentlichen auf diesem Markt stattfindet, wird es komplizierter.

Teilen Sie die Auffassung, dass diese Krise den Kapitalismus und den Geschäftsbetrieb insgesamt verändern wird?

Der Kapitalismus hat sich schon stark verändert, vor allem unter dem Druck der jungen Generation. Finanzierungsbedarf und Vermögensbildung wird es aber immer geben. Was nötig sein wird, ist eine Neustrukturierung des angesammelten Finanzvermögens, um den Wandel zu finanzieren und um neue Unternehmen und Initiativen zu fördern. Der Kapitalismus als solcher ist ein funktionierendes System. Was allerdings in Frage gestellt werden muss, ist die Art und Weise, wie Ressourcen verteilt werden. Ich gehöre zu den überzeugten Anhängern des sozial verantwortlichen Investierens und des Umweltschutzes. Ich denke, dass diese Gesundheitskrise eine Lektion in Sachen Solidarität ist, insbesondere gegenüber älteren und schutzbedürftigeren Menschen. Die Krise wird in die Geschichtsbücher eingehen als Lehrstück für eine Gesellschaft, die zwischen wirtschaftlichem Reichtum und öffentlicher Gesundheit abwägen musste. Ähnliches gilt auch für den Kampf gegen den Klimawandel, der derzeit in den Hintergrund gerückt ist. Beides gehört zu der Dynamik eines sich wandelnden Kapitalismus –

einer Dynamik, in der Luxemburg ganz sicher eine Rolle spielen will.

Man muss sich nur das Engagement des luxemburgischen Finanzsektors ansehen, der zum Vorreiter bei SRI-Anlagen werden will; auch die luxemburgische Börse ist hier ein Musterbeispiel, ebenso die vielen Investmentfonds im Bereich erneuerbarer Energien. Wir leben nicht mehr im reinen Kapitalismus. Ich bin sicher, dass diese Covid-19-Krise als Weckruf für den gesamten Planeten wirken wird. Sie zeigt uns gewisse Grenzen bei der Inbesitznahme der Erde auf.

Wenn die Krise die Haltung der Menschen verändert, müssen Sie dann nicht Ihr Produktangebot ebenfalls in dieser Richtung verändern?

Bereits vor einigen Jahren haben wir unsere Investmentfondspalette zertifizieren lassen. In unseren Vermögensverwaltung bieten wir spezielle Mandate mit SRI-Anlagen an. Dies braucht einen langen Atem, und man muss die Kriterien, die manchmal subjektiv sind, fortlaufend weiterentwickeln. Man muss viel Know-how zusammenbringen, und so haben wir beschlossen, trotz der Krise zusätzliche SRI-Spezialisten einzustellen. Wir als Banque de Luxembourg betrachten uns als Vorreiter auf diesem Gebiet, und wir stellen fest, dass alle Akteure des Finanzplatzes ebenfalls diesen Weg eingeschlagen haben.

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