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Medien

Märkte reagieren positiv auf Novembernachrichten

Der November wartet mit vielen Neuigkeiten auf. Weltweit begrüßten die Märkte die Wahl von Joe Biden zum Präsidenten der USA. Dank der Meldungen der Unternehmen Pfizer und BioNTech und zuletzt auch von Moderna über sehr ermutigende Fortschritte bei der Wirksamkeit ihrer Impfstoffe gegen das Coronavirus erfuhren Risikoanlagen zugleich ebenfalls einen Schub. Diese Ereignisse hatten eine starke Wirkung und lösten in der Aktienkomponente eine umfassende Sektorrotation aus. Eine Aufschlüsselung.

Aktienmärkte im Aufwind

Seit Anfang November lässt sich an den Aktienmärkten im Hinblick auf die Wertentwicklung von Regionen und Sektoren eine recht bedeutende Trendwende beobachten.

Die seit Ausbruch der Pandemie besonders schwer belasteten Sektoren Energie und Finanzen haben sich seit Beginn des Monats deutlich erholt. Die Aussichten auf eine Rückkehr zu einem normaleren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben in den kommenden Quartalen kamen diesen in den vergangenen Monaten heftig abgestraften zyklischen Sektoren zugute. Diese sektorspezifischen Bewegungen erklären darüber hinaus die kräftige Erholung der Märkte Osteuropas, Lateinamerikas und in geringerem Maße Europas.

Jene Sektoren, die von der Gesundheitskrise am stärksten profitierten , also IT, Kommunikationsdienste (insbesondere Facebook oder Google) und der Sektor Nicht-Basiskonsumgüter (dem künftig auch Amazon angehört), legten hingegen folgerichtig weniger stark zu, was sich stark auf die Wertentwicklung der wichtigsten amerikanischen und asiatischen Indizes auswirkte, da diese Märkte in diesen Sektoren eine sehr hohe Gewichtung haben.

Anstieg der Zinskurve bei US-Anleihen

Bei US-Staatsanleihen war in den vergangenen drei Monaten erneut ein steiler Anstieg der Zinskurve zu beobachten. Insbesondere bei den Laufzeiten von 10 bis 30 Jahren stiegen die Renditen um rund 20 Basispunkte.  Dank dieser deutliche Veränderung liegt der Zinsunterschied zwischen den zehnjährigen und dreimonatigen Laufzeiten fast wieder bei seinen 5-Jahres-Durchschnitt.

Währungen: Euro schlägt sich gut gegenüber Dollar

2020 ist offenbar ein gutes Jahr für den Euro. Die Verkündung des umfangreichen Konjunkturpakets und die geschaffenen Voraussetzungen für die Vergemeinschaftung von Schulden innerhalb des Euroraums wirkten sich positiv auf den Euro aus – insbesondere im Verhältnis zum Dollar.

Rohstoffe: Gold weiterhin auf Kurs

Gold liegt seit Jahresbeginn deutlich auf Kurs (+25 % in USD) und profitiert von einem weiterhin sehr günstigen Umfeld, das insbesondere durch sehr niedrige Realzinsen und eine äußerst expansive Geldpolitik in den Industrieländern gekennzeichnet ist. 

US-Wahlergebnis bringt Bewegung in die Märkte

Die Reaktion der Märkte auf das Ergebnis der US-Wahlen zeigt abermals, dass Versuche, die kurzfristige Reaktion der Märkte vorherzusagen – Stichwort:  Market Timing – völlig müßig sind. Denn viele Analysten hatten erwartet, dass ein sehr knapper Ausgang der US-Wahlen gravierende Folgen für die Märkte haben würde.

Das Ausbleiben einer demokratischen Welle und die Aussichten auf einen republikanisch dominierten Senat verscheuchen das Schreckgespenst drastischer Maßnahmen insbesondere in Bezug auf die Fiskalpolitik oder die Regulierung von Technologieriesen.

Weniger positiv dürfte sein, dass die Erwartungen im Hinblick auf ein umfangreiches Konjunkturpaket enttäuscht werden, denn die Republikaner kündigten während des Wahlkampfs deutlich geringere Beträge an als die Demokraten. Überdies dürfte es längere Zeit dauern, bis dieses Konjunkturpaket umgesetzt ist. Es ist durchaus möglich, dass es erst 2021 beschlossen wird. Die Einkommen der Haushalte wurden im zweiten Quartal durch massive staatliche Transferzahlungen gestützt. Diese Zahlungen begünstigten die Konjunkturerholung nach Aufhebung der Lockdown-Maßnahmen. Mehrere Hilfsmaßnahmen sind jedoch ausgelaufen und wurden nicht verlängert. Hierdurch könnte der Verbrauch der Haushalte in den kommenden Monaten belastet werden.

Kräftige Konjunkturerholung im dritten Quartal auf beiden Seiten des Atlantiks

In den USA und in der Eurozone erlebten die Wirtschaftsaktivitäten im dritten Quartal einen kräftigen Aufschwung. Das Niveau liegt jedoch sowohl in den USA als auch in Europa weiterhin deutlich unter dem von Ende 2019.

Die Aussichten für die letzten drei Monate des Jahres sind trübe. In Europa dürfte das Volksvermögen schrumpfen. Denn der Wiederanstieg der Infektionszahlen und die Angst vor einem Kollaps des Gesundheitswesens zwingen die Regierungen, die Mobilität der Bürger spürbar einzuschränken.

Damien Petit
Leiter Private Banking Investments