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Unser Podcast über den Wiederaufbau nach dem Krieg und die Geburtsstunde Europas als gemeinsamem Wirtschaftsraum wird moderiert von der Wirtschaftshistorikerin Salma Haouach, ergänzt von Luc Rodesch, Mitglied der Geschäftsführung und Verantwortlicher für das Privatkundengeschäft.

Willkommen bei Résonance, dem Podcast der Banque de Luxembourg. Er blickt auf die markanten Ereignisse der vergangenen 100 Jahre und beleuchtet, welche Resonanz sie in der modernen Gesellschaft gefunden haben. Inwieweit können uns die Ereignisse von gestern helfen, den Herausforderungen der Finanzwelt von morgen zu begegnen?

Unser sechsteiliger Podcast zeigt Ihnen, welche großen – auch positiven – Entwicklungen sich aus den Krisen der Vergangenheit ergeben haben.

 

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Diese lange Zeit des Wohlstands in Europa hat die Entwicklung der Wirtschaft und des Finanzplatzes Luxemburg erst möglich gemacht.Luc Rodesch, Verantwortlicher für das Privatkundengeschäft

Zusammenfassung:

Nach dem Krieg sorgt Christian Dior mit seiner „New Look“-Kollektion für Aufsehen. Wie alle großen Künstler kündigt er 1947 eine Zeit des Wiederaufbaus und der Prachtentfaltung an. Die traumatische Erfahrung der Nachkriegszeit weicht einem Überschwang, der alle Lebensbereiche erfasst. Im gleichen Jahr stellt der US-General George Marshall an der Harvard University einen weltweiten Wiederaufbauplan vor, der seinen Namen trägt. Der im Grundsatz durchaus wohlmeinende Plan ist nicht ganz uneigennützig: Die Millionen Dollar, die die USA während des Krieges angesammelt haben, sollen nun helfen, den Wirtschaftsmotor in Europa wieder anzuwerfen ... und eventuell auch mehr Konsumgüter zu kaufen. Amerikanische Konsumgüter natürlich.

Auf den Marschallplan folgt das Wirtschaftswunder, das in Frankreich als „Les Trente Glorieuses“ bezeichnet wird. Für viele war der Marshallplan Europas Rettung, aber Historiker sehen die Sache differenzierter, denn seinerzeit gab es in verschiedenen Ländern bereits Anzeichen für einen Aufschwung. Dennoch ist der Marshallplan über 70 Jahre nach seiner Umsetzung immer noch ein Modellbeispiel für das erfolgreiche Anstoßen eines Wirtschaftsbooms.

Zahlreiche Ökonomen empfehlen heute ein ähnliches Vorgehen für eine Belebung der Konjunktur nach der Coronakrise.

In den Nachkriegsjahren werden zudem viele internationale Institutionen gegründet, die die Weltwirtschaft planen, reglementieren und gegebenenfalls in sie eingreifen sollten: Die internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung wurde im Dezember 1944 gegründet und wurde später zur Weltbank. Andere Banken und Finanzinstitute nutzten dieses neue friedliche Umfeld, um sich weiterzuentwickeln.

Beim Thema Entwicklung lag die Priorität vor allem auf dem Wiederaufbau Europas und Japans. Der Internationale Währungsfonds wird gegründet, das Abkommen von Bretton Woods geschlossen: In all diesen Entwicklungen zeichnet sich die Globalisierung ab und bildet das Fundament für das Wirtschaftswunder. Aber vor allem ist Europa sich sicher: Nie wieder Krieg, wir müssen uns einigen!

Luxemburg hat die europäische Idee von Anfang an unterstützt und war ganz selbstverständlich eines der Gründungsmitglieder der ersten Europäischen Gemeinschaften.Luc Rodesch, Verantwortlicher für das Privatkundengeschäft

Das Wirtschaftswachstum und die Einführung des Wohlfahrtsstaats brachten eine Verbesserung der Wohnsituation, der Bildung, der Gesundheitsvorsorge und des Sozialstaats. In Westeuropa begleitete die Planung der öffentlichen Hand den Wiederaufbau des Privatsektors. Im kommunistischen Einflussgebiet kontrollieren die staatlich gelenkten Planwirtschaften alle nationalen Ressourcen und nehmen willkürlich Einfluss auf den Alltag der Bürger. Die Unterschiede zwischen der Marktwirtschaft und der Planwirtschaft sind unbestritten. Aber beide Systeme haben ein gemeinsames Ziel, das auf die Ideen von John Maynard Keynes zurückgeht: Steigerung des BIP durch Investitionen und Konsum. Keynes' Credo lautete ja: Gebt mehr Geld aus! Anders als beim bis dahin gültigen Modell der Expansion und Rezession vertrat er die Idee, dass sich Phasen der Expansion und des Stillstands abwechseln müssten. Die Schaffung von Wohlstand war in diesen Jahren das oberste Ziel.

Angesichts des zunehmenden Wohlstands wurden neue Konzepte entwickelt: einerseits die Konsumgesellschaft und andererseits Kapitalanlagen und Investments.

Die Frage ist: was folgt daraus für Luxemburg und die europäische Einigung? Gespräch mit Luc Rodesch, dem Verantwortlichen für das Privatkundengeschäft der Banque de Luxembourg.

„Die Kapitalanlagen der 1950er Jahre markieren den Beginn der europäischen Einigung.

Am 9. Mai 1950 hielt Robert Schuman, ein gebürtiger Luxemburger und damals französischer Außenminister, eine Rede, in der er vorschlug, die europäischen Märkte für Kohle und Stahl zusammenzulegen. Diese gilt heute als Gründungsakt der Europäischen Union. Zwei Jahre später wurde diese Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl gegründet, es folgte die Unterzeichnung der Römischen Verträge 1957. Luxemburg hat die europäische Idee von Anfang an unterstützt und war ganz selbstverständlich eines der Gründungsmitglieder. Dafür gibt es zwei Gründe, die etwas mit der Größe des Landes zu tun haben:

Als kleines Land zwischen den beiden europäischen Großmächten Deutschland und Frankreich hatte Luxemburg besonders unter den beiden Weltkriegen und vor allem der zweimaligen deutschen Besatzung gelitten. Daher war das Projekt Europa die beste Garantie für Frieden und Erhalt der Autonomie und Unabhängigkeit Luxemburgs.

Außerdem war das Land durch den begrenzten heimischen Markt schon immer dazu verurteilt, international und grenzüberschreitend Handel zu treiben. Diese Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs innerhalb Europas machte also die Entwicklung der luxemburgischen Wirtschaft und des Luxemburger Finanzplatzes erst möglich.

In dieser Zeit wurden große Vermögen erwirtschaftet, und die europäischen Unternehmer, die ebenfalls vom Zweiten Weltkrieg gezeichnet waren, suchten ein solides Umfeld: ein Umfeld, das politische, wirtschaftliche und soziale Stabilität bot, in dem man Teile seines Vermögens sicher anlegen konnte – idealerweise mit Ansprechpartnern, die die Sprache ihres Gegenübers sprachen. In Luxemburg fanden sie, was sie suchten – und finden es noch heute.

Die Vielsprachigkeit und das multikulturelle Umfeld Luxemburgs sind mustergültige europäische Werte. Zusammen mit der beispielhaften Stabilität des Landes bilden sie – heute mehr denn je – unsere großen Stärken in einer Welt, die immer unsicherer wird. »

Mit Kapitalanlagen zieht Luxemburg viele Investoren an und etabliert den Finanzplatz als stabiles und verlässliches Refugium. In unseren unruhigen Zeiten hat dies eine ganz besondere Resonanz. Dies erinnert an Bergsons Vision von Dauer, die der anscheinend vorherrschenden Kurzfristigkeit widerspricht.

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