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Ein Familienunternehmen zu übernehmen, ist nicht immer leicht. Die Banque de Luxembourg hilft Jungunternehmerinnen und -unternehmern, ihre Position im Familienunternehmen zu finden: mit persönlicher Begleitung und speziellen Programmen.
70 % aller kleinen und mittleren Unternehmen in Luxemburg sind in Familienbesitz. In vielen von Ihnen wird im laufenden Jahrzehnt der Staffelstab von der Generation der Baby-Boomer an die Nachfolgergeneration weitergereicht. Viele dieser Unternehmen werden in Familienbesitz bleiben und von einem (oder mehreren) der Kinder weitergeführt werden. Es mag zwar einfacher scheinen, wenn die Weitergabe eines Familienunternehmens „intern“ geregelt werden kann, doch auch hier können gewisse Herausforderungen liegen.
Häufig stehen junge Menschen aus Familienunternehmen schon sehr früh vor der Frage, ob sie das Unternehmen übernehmen wollen. Gleichzeitig bewegen sie viele Fragen, die im Familienkreis nicht unbedingt leicht zu besprechen sind. Charles Sunnen, Unternehmenskundenberater in der Banque de Luxembourg
Den Austausch fördern
Die Weitergabe des eigenen Unternehmens ist ein wichtiger Schritt im Leben. Nicht weniger groß ist der Schritt aber auch für die Nachfolgergeneration. Um Fragen zu klären und den Austausch zwischen den Generationen erfolgreich zu gestalten, hilft es enorm, wenn man sich auf einen Dritten verlassen kann, der von außen auf das Thema sieht. Diese Rolle übernimmt die Banque de Luxembourg.
„In unserem auf Unternehmen und Unternehmer spezialisierten Team begleiten wir Familien langfristig. Häufig sind wir schon seit mehreren Generationen an ihrer Seite. Das ist ganz zentral, denn schließlich ist es eine Arbeit, die die Familie ganz persönlich berührt. Eine unserer Hauptaufgaben sehen wir darin, die Kommunikation zwischen den einzelnen Familienmitgliedern zu unterstützen, sie um einen Tisch zu versammeln, um zu verstehen, wer welche Erwartungen mitbringt.
Basierend auf dieser Bestandsaufnahme entwickeln wir eine Roadmap und einen Aktionsplan, nach denen die Unternehmensweitergabe ablaufen kann, um das Vermögen und den Familienfrieden dauerhaft zu erhalten.
„Häufig bieten wir an, die erarbeiteten Punkte schriftlich festzuhalten, zum Beispiel in Form einer Familiencharta oder einem Aktionärspakt. So kann eine Übereinkunft erzielt werden hinsichtlich der Vision für das Unternehmen, der familiären Werte, der Unternehmensführung und der Rahmenbedingungen für den Einstieg der nachfolgenden Generation“, so Sunnen weiter. „Natürlich helfen wir den Familien auch, technische Fragen bei der Übertragung von Unternehmensanteilen – z. B. in Form von Aktienkäufen oder Schenkungen – zu bedenken. Und nicht zuletzt sensibilisieren wir die Betroffenen dafür, wie wichtig es ist, den Wert des Unternehmens zu bestimmen.“
Austausch in der Sommerakademie
Für die Vertreterinnen und Vertreter der jungen Generation kann es schwierig sein, sich bei einer Unternehmensweitergabe zu positionieren.
Möchten sie das Unternehmen wirklich übernehmen?
Möchten sie vielleicht lieber „nur“ für das Unternehmen arbeiten, ohne Eigentümer zu werden?
Oder möchten sie den „Schoß der Familie“ möglicherweise ganz verlassen, um beruflich ganz andere Wege einzuschlagen?
Mit 18 Jahren hat man vielleicht noch keine klaren Vorstellungen mit Blick auf die eigene Zukunft – oder man kann sie nur schwer in Worte fassen. Um jungen Menschen den Rahmen zu bieten, sich mit der Frage nach ihrer eigenen Position und eventuellen Zweifeln auseinanderzusetzen, führt die Banque de Luxembourg bereits seit über zehn Jahren Programme für die „Next Gen“ durch, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
„Das erste Programm, das wir anbieten, ist die Sommerakademie. Dort treffen sich jedes Jahr 15 bis 20 junge Menschen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. An vier Tagen im Sommer kommen junge Menschen aus Unternehmerfamilien zusammen. Sie können ihre Fragen stellen, sich über ihre Zweifel austauschen und erleben Berichte von Unternehmerinnen und Unternehmern, die diese Phase ebenfalls selbst erlebt haben“, erläutert Anne Goedert, Family Practice Advisor bei der Banque de Luxembourg.
Das wichtigste Ziel des Programms ist es, bei den jungen Menschen, die noch nicht im Unternehmen eingebunden sind, das Bewusstsein zu stärken, dass sie mit ihren Fragen nicht allein sind.
„Häufig bleibt der Kontakt auch nach der Sommerakademie bestehen. So entsteht ein richtiges Netzwerk, das bei einem Einstieg ins Unternehmen von Nutzen sein kann“, ergänzt Goedert.
Seinen Platz finden
Neben der Sommerakademie bietet die Banque de Luxembourg auch das Family Business Junior Executive Program. Es richtet sich an junge Menschen von 25 bis 35 Jahren, die bereits im Familienunternehmen tätig sind und über ihre Legitimität und ihre Rolle im Unternehmen nachdenken.
Begleitet von einem Team der Bank, aber auch von einem externen Coach, haben sie die Möglichkeit zu entdecken, welche Kompetenzbereiche sie weiter entwickeln sollten, damit sie sich ihren derzeitigen und künftigen Aufgaben gewachsen fühlen. Im Jahresverlauf finden darüber hinaus Einzelveranstaltungen statt zu vielfältigen Themen wie z. B. die Fortführung des Geschäfts im Falle eines dramatischen Ereignisses, wie beispielsweise dem unerwarteten Ausfall eines der Unternehmenseigentümer.
Wie bei allen Programmen setzen wir auf Schwarmintelligenz. So wollen wir helfen, gemeinsam Lösungswege und Antworten auf bestimmte Problemstellungen zu finden. Anne Goedert, Family Practice Advisor bei der Banque de Luxembourg
Diese Einzelveranstaltungen stehen allen offen, also auch der Generation der derzeitigen Unternehmensführerinnen und -führer. Und was wäre mit Workshops, die sich ausschließlich an diese Zielgruppe der Älteren richten?
„Auch diese Idee geht uns schon seit einer Weile im Kopf herum. Wir werden sehen, wie wir sie konkret umsetzen können“, so die Family-Practice-Spezialistin zum Abschluss. Man darf also gespannt sein...
ZWEI PROGRAMME...
Die Sommerakademie richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren und will ihnen helfen die Position zu bestimmen, die sie im Familienunternehmen einnehmen möchten: Möchten sie eine Beteiligung übernehmen, als Angestellte tätig sein oder einen ganz anderen beruflichen Weg einschlagen?
Das Family Business Junior Executive Program ist für junge Menschen von 25 bis 35 Jahren gedacht, die bereits seit einigen Monaten im Familienunternehmen tätig sind. Es möchte ihnen helfen, ihren Platz im Unternehmen zu finden und auszufüllen. Insbesondere geht es um eine Reflexion der Kompetenzen, die es braucht, um die eigene Legitimität zu stärken.
...UND REGELMÄßIGE VERANSTALTUNGEN
Die Bank organisiert regelmäßige Workshops für Teilnehmende aller Altersgruppen. Die vielfältigen Themen reichen von der Sicherung des Geschäftsbetriebs für den Fall des Ausfalls eines Eigentümers bis hin zur Bewertung, d. h. der Sensibilisierung für die Bestimmung des Unternehmenswerts.
