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In vielen Familien spricht man nie über Geld. Und nicht selten kommen die erwachsenen Kinder zu Lebzeiten ihrer Eltern nicht in Berührung mit dem Familienvermögen. Warum ist es so schwer, das Thema Geld in der Partnerschaft oder mit den eigenen Kindern und Eltern anzusprechen,

sich an einen Tisch zu setzen und das Gespräch zu suchen? Danielle Goedert, Leiterin des Vertriebs für Privatkunden in Luxemburg und Deutschland bei der Banque de Luxembourg

Wer sich liebt, spricht über Geld

Geld gehört zu unserem Alltag. Und trotzdem fällt es uns schwer, über Geld zu sprechen – gerade mit den Menschen, die uns nahestehen. Warum glauben viele immer noch, über Geld spreche „man“ eben nicht? Vielleicht, weil man es ernüchternd fände, wenn das Gegenteil richtig ist. Vielleicht spürt man auch, dass die Frage nach dem Verhältnis zum Geld viel über die Beziehung zum Partner oder zu den Eltern selbst aussagt – vielleicht sogar mehr, als man sich selbst eingesteht.

Immer noch ein Tabu 

Das Thema ist immer noch heikel. Denn wie soll man auch über Geld sprechen, wenn die Beziehungen in der Familie eigentlich auf dem Prinzip von Teilen und Großzügigkeit aufbauen sollten? Verdirbt Geld die familiären Beziehungen? Das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Je mehr man aus dem Geld ein Tabuthema macht, je mehr man glaubt, es ohne Folgen für die Beziehung oder die Familie meiden zu können, desto stärker wird die Beziehung belastet. Das Thema Geld hat also mit Beziehung und mit Identität zu tun. Diese Erkenntnis ist wichtig, wenn man sich auf den wichtigen Schritt der Vermögensweitergabe vorbereitet.

Das Gespräch suchen 

Die nachfolgende Generation möchte mitreden, wenn es um das „Projekt“ Vermögensweitergabe geht, sie erwartet, dass man ihr Vertrauen entgegenbringt. Die Entscheidungen des Weitergebenden werden dann verstanden, akzeptiert und vor allem umgesetzt, wenn sie im Einklang stehen mit den Zielen der einzelnen Familienmitglieder. Daher ist es so wichtig, sich ausreichend Zeit zu nehmen, um gemeinsam nachzudenken und Raum für das Gespräch zu schaffen. Dort kann jeder und jede mithelfen, Lösungen zu entwickeln, die die Wünsche der Eltern und der Kinder gleichermaßen berücksichtigen. Das Thema anzusprechen, hilft, bislang Unausgesprochenes in Worte zu fassen und unbewusste Überzeugungen sichtbar zu machen, die manchmal von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden und die bei der Vermögensweitergabe für Missverständnisse und Konflikte sorgen können.

Erfolgreiche Begleitung bei der Weitergabe  

Jede Vermögensweitergabe hat materielle, rechtliche und steuerliche Dimensionen. Wer jedoch die menschlichen und nicht-materiellen Aspekte eines Vermögens außer acht lässt, wer nicht berücksichtigt, woher es stammt und wie es aufgebaut wurde, der geht am Kern des Themas vorbei. Bei jedem Weitergabeprojekt muss man ganz vorne beginnen: Es gibt keine vorgefertigten Lösungen. Dabei ist jede Familie durchaus in der Lage, ihre eigenen Lösungen zu entwickeln. Es ist jeweils an dem Weitergebenden selbst, den Rahmen der Weitergabe festzulegen. Dieser Rahmen muss allerdings weit genug gesteckt sein, damit sich die Empfangenden mit ihren eigenen Wünschen darin wiederfinden können.Nachhaltig sind rechtliche und steuerliche Lösungen nur dann, wenn sie auf einem Konsens aller Beteiligten basieren. Manchmal ist es schwer, in der Familie offene Worte zu finden. Die Hinzuziehung eines unbeteiligten Dritten kann dabei helfen, einen harmonischen, konstruktiven Dialog zu führen. Diese Rolle als Moderator übernehmen wir bei unseren Kundinnen und Kunden.


Weitere Informationen

 
Danielle Goedert
Leiterin Private Banking Luxemburg
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