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KI – treibende Kraft eines beispiellosen globalen Wandels
17 700 Milliarden US-Dollar. Das ist das voraussichtliche Volumen des Markts für künstliche Intelligenz bis 2030. Dieses schwindelerregende Wachstum stützt sich vor allem auf Investitionen der Tech-Giganten und der großen Weltmächte, allen voran die USA, die EU und China. Hinter diesen imposanten Zahlen steht der Beginn eines tiefgreifenden wirtschaftlichen Umbruchs, aber auch der Wettbewerb um technologische und kulturelle Vorherrschaft.
Kapital, das die Gesellschaft von Grund auf verändert
Die Idee der künstlichen Intelligenz begann bereits in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts mit dem Aufkommen der ersten Computer. Seither hat sie – vor allem in den letzten Jahren – eine beeindruckende Entwicklung erfahren. Dafür sorgt nicht zuletzt die Leistungsfähigkeit der generativen KI, die Inhalte wie Texte, Bilder und vieles mehr aus vorhandenen Daten generieren kann. Derzeit investieren Staaten und Unternehmen massiv, denn sie möchten das Transformationspotenzial der KI nutzen und haben ein klares Ziel: die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Die KI hat zweifellos das Potenzial, alle Wirtschaftsbereiche von der Medizin über das Marketing bis zur Industrie grundlegend zu verändern und dabei die gesamte Lieferkette neu zu strukturieren. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums gehen 50 % der Arbeitgeber davon aus, dass KI bis 2030 für mehr Beschäftigung sorgen wird, während 25 % das Gegenteil erwarten. Von den in den letzten Jahren veröffentlichten Analysen betonen die einen die Verdrängung von Arbeitskräften, die anderen die Effizienzgewinne durch Automatisierung und neue Arbeitsmethoden. 2023 prognostizierte ein Bericht der weltweit führenden Investmentbank Goldman Sachs die Vernichtung von 300 Millionen Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2030. Im Januar 2025 versicherte US-Präsident Donald Trump, dass durch das neue Stargate-Projekt, mit dem die Infrastruktur für die Entwicklung der nächsten KI-Generationen geschaffen werden soll, „fast sofort mehr als 100 000 Arbeitsplätze“ in den USA entstünden. Tatsächlich ist eine Vorhersage der Nettobilanz in Bezug auf die Arbeitsplätze noch schwierig. Sicher ist allerdings, dass die Berufsbilder von morgen nicht die gleichen sein werden wie heute.
In einem Wettlauf um die Technologieführerschaft ziehen Staaten und Tech-Giganten an einem Strang
Weltweit könnte der KI-Markt im Jahr 2030 ein Volumen von 17 700 Milliarden US-Dollar erreichen – das ist ungefähr das aktuelle BIP Chinas. Diese Schätzung hängt sehr stark von der Optimierung der Produktivität und deren Auswirkungen ab.
Auf diesem Markt die Führung zu übernehmen ist für die Staaten daher von zentralem Interesse, denn die Entwicklung der KI findet in einem geopolitischen Kontext statt, in dem die Wertschöpfungsketten derzeit stark von den USA und China dominiert werden. In einem regelrechten Wirtschaftskrieg hat die Regierung Trump beschlossen, über vier Jahre mindestens 500 Milliarden Dollar in das Projekt Stargate zu investieren – mit dem Ziel, die Technologie in den USA zu halten. China plant seinerseits Investitionen von 140 Milliarden Dollar über fünf Jahre. In China erschütterte das Start-up DeepSeek die KI-Welt vor Kurzem mit der Vorstellung eines Konkurrenzmodells zu ChatGPT. Seine Entwicklung hatte im Gegensatz zu den 100 Millionen Dollar des US-Modells nur 5,6 Millionen Dollar gekostet.
Die Europäische Union will einen dritten Weg beschreiten: mit einer sparsamen, ethisch vertretbaren und durch Regulierung abgesicherten KI, denn die aktuell stattfindende Revolution wirft auch Fragen nach Souveränität und „Soft Power“ auf – also globaler Einflussnahme durch Werte, Normen und eine gewisse Vorbildfunktion. Während Frankreich in den kommenden Jahren 109 Milliarden Euro in KI investieren will, präsentierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Februar 2025 einen historischen Plan: Sie möchte 200 Milliarden Euro einsetzen, um die Entwicklung der KI zu beschleunigen und den Aufbau europäischer Technologieführer voranzubringen. Für diesen Wettlauf um die Technologieführerschaft entwickelt die EU das weltweit größte Modell einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Unter dem Titel „EU AI Champions Initiative“ soll es von großen Konzernen mit rund 150 Milliarden Euro finanziert werden. Aktuell sind bereits über 60 Unternehmen der Initiative beigetreten.
Das Ungleichgewicht gegenüber den US-Tech-Giganten wird jedoch nur schwer zu überwinden sein. Die GAFAM (Google, Apple, Facebook, Amazon, Microsoft) planen 2025 Investitionen in nie dagewesener Höhe: Amazon 100 Milliarden USD, Microsoft 80, Google 75, Meta 65. Die geplanten Investitionen der Tech-Giganten belaufen sich auf rund 320 Milliarden US-Dollar und entsprechen damit einer Verdopplung des Investitionsvolumens gegenüber 2023. Zwar versucht Europa derzeit, seinen Rückstand aufzuholen, aber der Wettlauf um die KI hat gerade erst begonnen.
AI Factories EU (Quelle: Pressemitteilung – 12. März 2025 – Digital EU)