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Es finden derzeit Kontaktaufnahmen durch Personen statt, die unter missbräuchlicher Verwendung des Namens, des Logos und der Adresse der Banque de Luxembourg vorgeben, für die Bank zu arbeiten, um betrügerische Spar- und Anlageprodukte anzubieten.

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Es finden derzeit Kontaktaufnahmen durch Personen statt, die unter missbräuchlicher Verwendung des Namens, des Logos und der Adresse der Banque de Luxembourg vorgeben, für die Bank zu arbeiten, um betrügerische Spar- und Anlageprodukte anzubieten.

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Guy Wagner, Chief Investment Officer der Verwaltungsgesellschaft BLI - Banque de Luxembourg Investments, ist weiterhin von der Stärke der Realwirtschaft für langfristige Anlagen überzeugt.

Hören Sie den gesamten Podcast.

 
  • Wirtschaft: Steuern wir auf eine weltweite Rezession zu?
  • Inflation: gekommen, um zu bleiben?
  • Zinserhöhungen: jetzt das probate Mittel?
  • USA: Welche Folgen hat eine Konjunkturabschwächung?
  • Europa: Wege aus der Energiekrise?
  • Vereinigtes Königreich: Grund zur Besorgnis?
  • Asien: Bricht die chinesische Wirtschaft ein?
  • Finanzmärkte: Setzt sich die Baisse fort?
  • Anlagen: Wo bieten sich derzeit Chancen?
  • Gold: immer noch ein sicherer Anlagehafen?

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Herr Wagner, die Wirtschaftslage hat sich in der jüngeren Vergangenheit nicht unbedingt gebessert, und zu Beginn des Winters kommen jetzt auch noch große Sorgen über die Energieversorgung dazu. Die Wirtschaft verliert offensichtlich weltweit an Fahrt. Steuern wir auf eine globale Rezession zu?

„Was man sagen kann, ist, dass sich die Lage weiter verschlechtert: Die hohe Inflation lässt die Kaufkraft der privaten Haushalte schwinden, gleichzeitig steigen die Zinsen. Es gibt also ein ganzes Bündel an Faktoren, die die Wirtschaft derzeit belasten.

Man hat den Eindruck, gegen die hohe Inflation könne man nicht viel tun.

„Die Notenbanken können die Zinsen erhöhen. Man versucht also, die Nachfrage zu bremsen, um die Inflation zu bekämpfen. Damit wiederum erhöht man die Gefahr einer Rezession. Zudem liegen einige der Gründe für den Preisauftrieb eher auf der Angebotsseite – und hier sind Zinserhöhungen ohnehin nicht besonders wirksam. Betrachtet man den harten Kern dieser Inflation, d. h. ohne die Energie- und Lebensmittelpreise, sieht man bislang keinen Rückgang des Preisdrucks.

An den Finanzmärkten ging die Kursentwicklung in den Sommermonaten erwartungsgemäß bergab. Wird der Abwärtstrend anhalten?

„Das Umfeld für die Finanzmärkte bleibt in der Tat sehr schwierig, da die Zinsen am kurzen Ende steigen und die Notenbanken die Zinsen weiter anheben. Die Finanzmärkte bevorzugen niedrige Zinsen – für sie sind Zinserhöhungen keine gute Nachricht. Ein anderes Risiko, das noch nicht in den Kursen berücksichtigt ist, ist das eines stärkeren Konjunkturabschwungs und rückläufiger Unternehmensgewinne.

Ist angesichts des aktuellen niedrigen Kursniveaus jetzt der richtige Zeitpunkt, um Aktien zu kaufen?

„Ich würde das Kursniveau nicht als niedrig bezeichnen. Sieht man die Kursrückgänge dieses Jahres im Zusammenhang, im Vergleich mit den vergangenen fünf Jahren, sind die Indizes nach wie vor relativ hoch – vor allem das Bewertungsniveau. Für die Aktienmärkte sind zwei Faktoren wichtig: Zinsen und Gewinne. Und diese beiden Faktoren entwickeln sich nicht in die richtige Richtung.

Sollte man sich als Anleger für Regionen wie z. B. Asien interessieren, insbesondere für Japan, wo die Performance weniger schwach war als anderswo?

„Japan ist tatsächlich ein interessanter Markt, weil er sich vergleichsweise gut entwickelt – zumindest in lokaler Währung. Der Hauptgrund hierfür ist, dass die Rentabilität japanischer Unternehmen strukturell steigt. In der Vergangenheit hatten sie keine solche Dynamik und konnten für ihre Aktionäre nicht ausreichend Wert schaffen. Dies ändert sich gerade, und das Bewertungsniveau des japanischen Aktienmarktes ist vergleichsweise niedrig. Das macht ihn zu einer relativ attraktiven Anlage.

Was empfehlen Sie einem Anleger, auf den diese Vielzahl an Variablen einstürmt, die zum einen nicht unbedingt positiv sind und zum anderen viele Unsicherheitsfaktoren beinhalten?

„Das hängt immer vom jeweiligen Anlagehorizont ab. Wenn man kurzfristig denkt, sollte man aus den genannten Gründen nicht gerade jetzt an den Aktienmärkten einsteigen. Auf ein Termingeldkonto erhält ein Anleger eine attraktivere Rendite als noch vor einiger Zeit – in Euro und vor allem in Dollar. Für einen längerfristig denkenden Anleger dagegen lautet die Empfehlung immer noch, reale Anlagewerte zu suchen – nicht monetäre. Dann geht es vor allem darum, die richtigen Aktien auszuwählen, die Anleihen- oder Geldmarktanlagen vorzuziehen sind.

Was ist mit Gold? Kann es in der aktuellen Entwicklung als sicherer Anlagehafen profitieren?

„Die Entwicklung des Goldpreises ist enttäuschend und verläuft nach unten. Angesichts der Zinserhöhungen der US-Notenbank und angesichts dessen, dass Gold normalerweise negativ mit der Zinsentwicklung korreliert, ist das Ergebnis in Euro aber relativ gut. Sollten die Banken ihren Zinsstraffungskurs fortsetzen oder den Kampf gegen die Inflation zu früh für beendet erklären, ohne dass diese nachhaltig im Zaum gehalten werden kann, würde vor allem Gold profitieren.

 

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