Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Beraterin oder Ihren Berater telefonisch oder per Secure Mail zu kontaktieren, oder vereinbaren Sie für ein persönliches Gespräch zuvor einen Termin.
Aus gegebenem Anlass empfehlen wir derzeit die Kontaktaufnahme per Telefon oder über unsere gesicherten digitalen Kanäle. Für ein persönliches Gespräch mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater bitten wir Sie um vorherige Terminabsprache.
Emile Weber: Unternehmensweitergabe und Nachhaltigkeit im Fokus
Für ein Familienunternehmen sind die Regelung der Nachfolge und die Nachhaltigkeit des Geschäfts gleichermaßen strategische Herausforderungen. Der luxemburgische Mobilitäts- und Reisespezialist Emile Weber verrät, wie die Übergabe des Staffelstabs an die nächste Generation verlief – und welche Rolle die Banque de Luxembourg dabei spielte. Anlässlich des 150. Unternehmensjubiläums trafen wir Fernand Heinisch, geschäftsführender Partner von Emile Weber, und seine Nichte Catherine Havé, Leiterin Tour Operating und CSR, die vor vier Jahren ins Familienunternehmen eingestiegen ist.
F: Zunächst einmal: Welche Erwartungen hatten Sie an eine Begleitung bei der Weitergabe Ihres Familienunternehmens?
Fernand Heinisch:
Ursprünglich waren wir zu viert in der Geschäftsführung, was immer gut funktioniert hat. Die nachfolgende Generation wiederum besteht aus bis zu acht Personen, die sich einigen müssen, um das Unternehmen weiterzuführen. Das heißt: Für die Unternehmensnachfolge mussten wir einen gewissen formalen Rahmen schaffen.
Catherine Havé:
Ich hatte tatsächlich erwartet, dass die Unternehmensweitergabe vorbereitet sein würde und dass bestimmte Leitlinien festgelegt würden, damit alles geregelt abläuft.
F: Wie hat Ihnen die Banque de Luxembourg in dieser Phase des Übergangs geholfen? Was war für Sie die wichtigste Unterstützung?
Fernand Heinisch:
Den Ansatz der Bank würde ich als ganzheitlich bezeichnen, und zwar unter verschiedenen Gesichtspunkten: Sie gab allen Beteiligten die Möglichkeit, den Prozess aktiv mitzugestalten: sowohl die bisherige Führungsgeneration wie auch die Next Gen. Diejenigen, die bereits wussten, dass sie in das operative Geschäft einsteigen wollten, waren ebenso mit am Tisch wie diejenigen, die noch unentschlossen waren oder sich zu diesem Zeitpunkt schon für eine andere Laufbahn entschieden hatten. Das war für uns der Anlass, mehr voneinander über unsere jeweiligen Vorstellungen zu erfahren. Gleichzeitig wurde ein Nachdenken darüber angestoßen, wie die berufliche Zukunft aussehen kann.
Die Unterstützung von außen war für uns enorm wichtig. Die Bank hat einen Rahmen für uns geschaffen und unsere Diskussionen moderiert, damit wir einen Konsens finden konnten, der von allen mitgetragen wird. Dank der offenen Kommunikation, die dadurch möglich wurde, konnten wir klare Regeln formulieren, was insbesondere der Generation, die bislang die Verantwortung trug, ein großes Stück Gelassenheit gegeben hat.
Catherine Havé:
Bei einigen von uns hat dieser Prozess tatsächlich das Interesse an einem Einstieg ins Unternehmen geweckt. Vor allem aber hat er uns als Next Gen einen Blick auf das Große und Ganze gegeben, den wir so bislang nicht hatten. Er hat uns dazu gebracht, uns zu soweit mit diesem Thema zu beschäftigen, dass wir informierte Entscheidungen treffen konnten.
Besonders hat mir gefallen, dass wir die Voraussetzungen für die Mitarbeit im Unternehmen erarbeitet haben. Gemeinsam darüber nachzudenken, welche Ausbildung, Erfahrung etc. für die eine oder andere Position im Unternehmen nötig sind, hat jedem und jeder Einzelnen von uns geholfen, eine sehr klare und konkrete Vorstellung zu bekommen, welchen Weg man gehen muss, um im Unternehmen zu arbeiten.
F: Gibt es etwas, das Sie in diesem Prozess besonders geprägt hat?
Fernand Heinisch:
Wir waren es nicht gewohnt, in der Familie über das Unternehmen zu sprechen. Ein solches Gespräch brauchte einen eigenen Ort. Der Dialog war dann für beide Generationen sehr hilfreich. Mit dem Next-Gen-Rat und dem Familientag haben wir dank der Banque de Luxembourg zwei neue Formate des Austauschs kennengelernt, die wir seither weiter praktizieren.
Wir waren es nicht gewohnt, in der Familie über das Unternehmen zu sprechen. Ein solches Gespräch brauchte einen eigenen Ort.Fernand Heinisch, geschäftsführender Partner Emile Weber
Catherine Havé:
Die Programme der Bank waren für mich sehr bereichernd: In der Sommerakademie habe ich erkannt, welche verschiedenen Positionen man gegenüber dem Familienunternehmen einnehmen kann. Ich habe andere junge Menschen getroffen, mit denen ich mich über meine Fragen austauschen konnte. Das Family Business Junior Executive Program gab mir die Gelegenheit, ein paar Tage lang Abstand zum Unternehmen zu finden, um aus einer guten Distanz heraus darauf zu blicken, wo ich stehe, welche Ziele ich habe und wie ich mir meine berufliche Zukunft vorstelle. Und es hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig Kommunikation ist.
F: Zu einem anderen Thema: Inwieweit waren unsere Workshops hilfreich für Ihre Überlegungen zum Thema Nachhaltigkeit?
Catherine Havé:
Als ich angefangen habe, mich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen, wusste ich noch nicht sehr viel darüber. Mir ist dann immer mehr bewusst geworden, wie wichtig dieses Thema ist und welche Chancen für unser Unternehmen sich damit verbinden. Ja, wir setzen bereits Elektrobusse ein – aber es gibt noch viel mehr, was wir darüber hinaus tun können und müssen. Die gesellschaftliche Dimension unseres Geschäfts ist für uns zentral; gleichzeitig birgt es auch die größten Herausforderungen.
Fernand Heinisch:
Nachhaltigkeit bedeutet für uns, in die Zukunft unseres Unternehmens zu investieren. Auch wenn wir diesen Begriff früher nicht benutzt haben, haben wir doch die Werte gelebt, die damit einhergehen.
Die Generation, die am Steuer sitzt, hat uns ihren Platz überlassen. Und wir haben es gewagt, diesen Platz einzunehmen.Catherine Havé, Leiterin Tour Operating et CSR Emile Weber
F: Inwiefern war die Zusammenarbeit über Generationengrenzen hinweg bei diesem Thema hilfreich?
Fernand Heinisch:
Wir haben voneinander gelernt. Der Älteste von uns, Fernand Weber, war dabei oft derjenige, der die innovativsten Ideen mitbrachte.
Catherine Havé:
Die Generation, die am Steuer sitzt, hat uns ihren Platz überlassen. Und wir haben es gewagt, diesen Platz einzunehmen. Wir haben gelernt, mit unseren Ideen durchzuhalten.
Dieses Gespräch verdeutlicht, wie die Unternehmensweitergabe an die nächste Generation eine Dynamik schaffen kann, in der sich Innovation, Tradition und Nachhaltigkeit verbinden. Die Banque de Luxembourg ist stolz darauf, ihre Kundinnen und Kunden in solchen Prozessen zu begleiten und langjährige Expertise sowie ehrgeizige Visionen für die Zukunft zu unterstützen.