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Was ist „Zeit“? Der Gedanke an sie übersteigt die menschliche Vorstellungskraft, deshalb denken wir sie uns als Bewegung, als Raum oder als Geschwindigkeit. In einer Gesellschaft, in der die quantitative Leistung als einer der höchsten Werte gilt, erleben wir die Zeit in einem immer dichteren, schnelleren und immer stärker getakteten Rhythmus.

Das Wort „tempus“ – der lateinische Begriff für Zeit – bedeutet „Zeitspanne, Zeitabschnitt“, also einen Moment, einen Augenblick. Das Phänomen „Zeit“ ist nicht greifbar. Menschen haben schon immer versucht, sie festzuhalten und sie zu messen, um sie verstehen zu können. „Die Gegenwart bleibt nicht gegenwärtig, sondern geht augenblicklich in Vergangenheit über“, sagte schon der heilige Augustinus. Dies gilt umso mehr, wenn man Zeit als ein subjektives Phänomen betrachtet, das von der Empfindung des Einzelnen abhängt. Sie ist ein Kontinuum, dessen einzelne Momente nur schwer festzuhalten sind und die jede Person anders wahrnehmen kann.

Vermutlich ist dies auch der Grund, warum jede Zivilisation Berechnungen angestellt oder Werkzeuge erfunden hat, um eine „objektive Zeit“ zu messen. Schon Artistoteles sagte, „wir messen die Zeit (…) mittels der Bewegung“: Sie lässt sich durch Zählung der Erdumdrehungen messen, in Runden eines Uhrzeigers, Schwingungen eines Uhrpendels usw. Vor allem: Dieses Maß gilt überall, für jeden Menschen.

Dieses starre Konzept von Zeit galt als in Marmor gemeißelt und von der Wissenschaft bestätigt – bis zu Einsteins Relativitätstheorie. Einstein erklärte uns, dass die „objektive“ wie auch die „subjektive“ Zeit variabel sind, weil sie von der Geschwindigkeit des Beobachters und von den Gravitationskräften abhängen.

Die Endlichkeit des menschlichen Lebens

Die Zeit zu messen und aufzuteilen war eine Möglichkeit, sie zu erfassen – wenn man sie schon nicht gänzlich verstehen konnte – und so ein weiteres, äußerst beängstigendes Phänomen zu begreifen: die Zeit erinnert den Menschen daran, dass er endlich und sterblich ist. Der Philosoph Blaise Pascal sah dies als Grund, weshalb der Mensch unstet und unermüdlich beschäftigt und auf die Zukunft ausgerichtet ist; er spricht hier von „Zerstreuung“. Wenn der Mensch innehielte, Auge in Auge mit seinem Bewusstsein, wäre die Konfrontation mit seiner eigenen Endlichkeit in der Tat nicht auszuhalten.

Diese unablässige Bewegung, in der der Mensch gefangen ist, wäre also nur eine Reaktion auf seine Angst angesichts der Zeit, die vergeht und ihn unausweichlich auf den eigenen Tod zutreiben lässt. Die digitalen Technologien, die in den vergangenen Jahren geradezu explosionsartig zugenommen haben, scheinen diesen unstillbaren Hunger nach „Zerstreuung“ sehr gut verstanden zu haben. Mit ihrem Angebot können sie alle unsere Sinne zu jeder Zeit vollständig in Beschlag nehmen.

 

Eine unmenschliche Zeit

Für viele Denker unserer Zeit ist die Theorie von Pascal aktueller denn je. Der zeitgenössische französische Philosoph Olivier Abel stellt zum Beispiel fest, wie lebendig das menschliche Gefühl sei, die Zeit verschlechtere die Dinge lediglich und führe uns unserem Ende entgegen. Um diesem Gefühl abzuhelfen, machen wir unsere Existenz immer komplexer. Wir sorgen dafür, dass uns immer mehr Wahlmöglichkeiten und Verbindungen zu anderen Menschen zur Verfügung stehen.

Die technologischen Innovationen, die in den letzten Jahren in immer schnellerer Folge aufkamen, unterstreichen nur das Phänomen, das unsere Gegenwart laut Abel sehr „nervös“ macht. „Die Geschwindigkeit wird gesteigert, die Transportmittel, die Reisen, man gelangt viel schneller von A nach B, es gibt immer häufigere Verbindungen, und schließlich findet man das normal und unverzichtbar. Begrenzt wird dies aber durch die Endlichkeit, die körperliche und geistige Endlichkeit der menschlichen Existenz“, erläutert der Philosoph. Für ihn wandelt sich unsere Zeit zu einer „unmenschlichen Zeit“, denn „wir befinden uns in einer Situation, in der die technische Entwicklung unser Mensch-Sein überholt“.

Der Wert der Zeit

Es ist daher dringend notwendig geworden, die Geschwindigkeit zu drosseln und ein „menschlicheres“ Tempo zu entwickeln, Um der Zeit ihren Wert zu geben. Vor allem sollte man dafür sorgen, den Zeitbegriff, sowohl für die Vergangenheit als auch für die Zukunft, weiter zu fassen.

Bei der Banque de Luxembourg sind wir bestrebt, Tag für Tag mit unseren unterschiedlichen Dienstleistungen genau dies zu tun. Diese Haltung spiegelt sich in unserer fast hundertjährigen Unternehmensgeschichte (die Bank wurde im Jahr 1920 gegründet) wider: Seit unserer Gründung im Jahr 1920 zielt unsere Strategie in der Vermögensverwaltung auf langfristige Wertentwicklung ab. Wir halten uns von fern von Modeerscheinungen und kurzlebigen Trends auf den Finanzmärkten. Diese Anlageprinzipien wenden wir seit über 20 Jahren konsequent an. Der Wert der Zeit spiegelt sich auch darin wider, dass wir unsere Kunden oft über Generationen hinweg begleiten und ihnen verlässliche und dauerhafte Lösungen anbieten. Wir nehmen uns die Zeit, die Geschichte zu verstehen, die hinter jedem Vermögen steht.

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Die Zeit wertschätzen, ohne in der Vergangenheit zu leben

Die Zeit wertzuschätzen bedeutet natürlich nicht, in der Vergangenheit zu verharren. Die Banque de Luxembourg nimmt die Herausforderungen der digitalen Welt an und lebt mit ihrer Zeit. Wir nutzen sogenannte agile Methoden zur Umsetzung unserer Projekte und bieten unseren Mitarbeitern und Kunden eine Reihe digitaler Lösungen: E-Banking-Bereich, Mobile App, Teamarbeit mit RM Workspace usw.

Im Private Banking sind die Vorteile der digitalen Welt natürlich wichtig, aber sie dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Mensch für uns im Mittelpunkt steht und dass wir die Zeit wertschätzen. Neben den von uns angebotenen Online-Bankdienstleistungen haben wir unsere Beraterinnen und Berater daher insbesondere für die Beratung und Vermögensverwaltung mit Tablets ausgestattet, mit denen sie den MiFID-Fragebogen online ausfüllen oder die Aufteilung und Wertentwicklung von Guthaben der Kunden im gewünschten Zeitraum in Echtzeit darstellen können. Dadurch bereichern wir den Austausch zwischen dem Berater und dem Kunden, verzichten aber keineswegs darauf.

Bei der Banque de Luxembourg stehen digitale Welt und der Mensch also nicht im Widerspruch: Mit den neuen Technologien können wir den persönlichen Austausch sogar optimieren und gleichzeitig einen völlig menschlichen Rhythmus beibehalten.


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